Haltung bewahren - im Jahr der Menschenwürde
Den Neujahrsempfang der Stadt Gelsenkirchen am Freitag, 20. Januar 2017, erlebten rund 1000 geladene Gäste im Musiktheater im Revier auf dem Kennedyplatz. Oberbürgermeister Frank Baranowski, der – wie in jedem Jahr – alle Gäste persönlich per Handschlag begrüßte, betonte, die Solidarität der Gelsenkirchener sei überragend. Er dankte den Anwesenden und erklärte, sie alle haben in den letzten Jahren viel dazu beigetragen, die Stadt zu stärken: sei es durch die vorbildliche Integration der Flüchtlinge, die Verringerung der Arbeitslosigkeit oder die Investition in Bildung – hervorragende Beispiele für den Wandel in der Region. Zudem habe Gelsenkirchen gerade den Learning City Award der UNESCO erhalten.
Gastredner Professor Harald Welzer, Gründer der gemeinnützigen Stiftung „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“, sprach über gesellschaftliche Entwicklungen, die nicht immer übersichtlich verlaufen. Unsere Kommunikation, die Arbeitswelten und das soziale Verhalten in seiner Gesamtheit verändern sich durch neue Medien. Nach 70 Jahren Frieden in Deutschland reagiere die Gesellschaft hysterisch und nörgelig auf jede Veränderung, der Blick auf das Positive sei verloren gegangen, so Welzer. Zukunftsängste wachsen und Populisten gewinnen Wahlen. Gesellschaftliche Kräfte, die unserem Gemeinwesen nützen, müssen gestärkt werden, damit eine Kultur des Miteinanders entstehen kann. Ehrenamt, Vereinsarbeit und Vorbilder in Nachbarschaft und Familie sind hervorragende Beispiele, die verdeutlichen, wie Gelsenkirchen seine Haltung zeigt und weiter bewahren kann, bekräftigte Welzer die Aussagen des Oberbürgermeisters.
Der Abend wurde abgerundet durch Auszüge aus dem Musical „Linie 1“ aus Berlin, musikalische Kostproben aus der Operette „Die lustige Witwe“ sowie „La fille du régiment“ und Schmankerln von Wolfgang Trepper, der mit seiner frechen Ruhrpottschnauze dem Klischee der meckernden Menschheit durchaus gerecht wurde.
So sind wir nun alle angehalten, dem Jahresmotto der Stadt Gelsenkirchen im Jahr 2017 gerecht zu werden: „Die Menschenwürde ist unantastbar“, wie es zur Zeit auch auf einem Banner auf dem "wohl schönsten" Musiktheaters des Reviers zu lesen ist …
Autor:Mirjam Bauer aus Essen-Ruhr |
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