Greentech.Ruhr – die Metropole Ruhr startet ein neues Netzwerk
Am 4. April trafen einander Experten der Umweltwirtschaft zur Auftaktveranstaltung greentech.Ruhr in der Kraftwerksschule auf dem Energie-Campus Deilbachtal in Essen-Kupferdreh. Die Metropole Ruhr soll ein herausragender Standort für die Umweltwirtschaft werden – die Vernetzung der Akteure und Unternehmen ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.
Der amtierende Oberbürgermeister Thomas Kufen begrüßte die Gäste mit einem Rückblick auf die Vorreiterrolle der Stadt Essen. Dies zeigen verschiedenste Projekte. War es im Jahr 2010 die Kulturhauptstadt, zeigt sich die Stadt in diesem Jahr als grüne Hauptstadt Europas. Ungewöhnlich ist das nicht, liegt sie doch im Ruhrgebiet, dem kreativen Herzen NRWs. Trotz hoher Bevölkerungsdichte und nicht wenig Industrie ist es den Städten in der Region jedoch gelungen, den Himmel wieder blau werden zu lassen, wie Willy Brand es 1961 forderte.
Rasmus C. Beck, Vorsitzender der Geschäftsführung Wirtschaftsförderung, betonte, Themen wie Nachhaltigkeit werden durch den Fokus auf die Gesundheit noch weiter an Bedeutung gewinnen. Ferner sollen öffentliche Gelder in der Region bleiben.
So bestätigte Umweltminister Johannes Remmel, das Ruhrgebiet sei das Silicon Valley von Nordrhein-Westfalen, denn allein 30 Prozent aller Unternehmen mit Schwerpunkt Umweltwirtschaft seien hier stationiert. Wichtig sei es zudem, die Rahmenbedingungen für künftige Projekte zu schaffen, denn sonst halte sich niemand daran. Als Beispiel nannte er die heute übliche dreifache Fensterverglasung. Früher habe man diese belächelt, heute sei sie unbestrittener Standard. Ferner müsse ein weiterer Schwerpunkt auf die Bildung gelegt werden. Kinder und Jugendliche sollen für wichtige Zukunftsthemen wie die Umwelt begeistert werden.
Eines der wichtigsten Themen ist dabei die Digitalisierung. Junge Menschen wachsen heute als „digital natives“ auf, doch die Unternehmen der GreenTech-Branche seien noch nicht bereit, so Ralph Büchele, Partner der Roland Berger GmbH. Doch die Digitalisierung ist der Innovationsmotor der Green Economy: Digitale Ökosysteme mit neuen Geschäftsmodellen entstehen. Viele Unternehmen haben noch nicht verstanden, dass sie Kunden verlieren können oder dass ihre bisherigen Modelle bedroht sind, sofern sie nicht aktiv an der digitalen Transformation mitarbeiten. Büchele empfiehlt, den Zugang für Kunden zu sichern, die Flexibilität und Agilität des Unternehmens zu erhöhen, Digitalkompetenz und Finanzierung auszubauen und ein digitales Leitbild zu entwickeln.
Die Vorstellung historisch gewachsener sowie junger Unternehmen und das anschließende Networking schafften Raum für Austausch, Diskussion und künftige Kooperationen. Die nächste Zeit wird zeigen, welche Vorreiterrolle die Ruhr-Metropole noch einnehmen kann …
Autor:Mirjam Bauer aus Essen-Ruhr |
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