Forderung nach Einhausung der A 44 in Kupferdreh
CDU lud zum ersten Bürger-Dialog-Forum zum Thema Verkehrspolitik
Kupferdreh. Der in verkehrlichen Infrastrukturfragen innerhalb der CDU Essen - u.a. aufgrund der Ablehnung einer neuen Nord-Süd-Transitautobahn - sehr progressiv aufgestellte CDU Ortsverband Kupferdreh/Byfang, lud in der vergangenen Woche zum ersten Bürger-Dialog-Forum 2013 der CDU-Veranstaltungsreihe "Zukunftswerkstatt Kupferdreh/Byfang" in den großen Sitzungssaal der Katholischen Kliniken Ruhrhalbinsel ein, um unter dem Motto „Leben mit der Bundesautobahn A 44 – technische Varianten zur Lärmreduzierung“, unterschiedliche Modelle zur Harmonisierung von Wohnen und Verkehr zur Diskussion zu stellen. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger – insbesondere aus den Stadtteilen der Ruhrhalbinsel – beteiligten sich an der lebhaften Diskussion.
Ratsherr Dirk Kalweit stellte im Rahmen einer umfangreichen Power-Point-Präsentation die Geschichte und den politischen Werdegang der B 227 neu, der Bundesautobahn A 535 (heute A 44) und des Ruhralleetunnels vor, dokumentierte die bisherigen politischen Positionen und Forderungen in der Bezirksvertretung, den Ratsausschüssen und dem Rat der Stadt Essen, beschrieb die gesetzlichen Grundlagen zum Lärmschutz und stellte zwei mögliche Lösungsmodelle im Umgang mit den heutigen verkehrlichen Belastungen durch die A 44 zur Diskussion.
Privilegierung des ÖPNV – eigene staufreie Busspur auf der Ruhrallee
Das erste Lösungsmodell, auf das Ratsherr Dirk Kalweit Bezug nahm, geht vom Beibehalt des gegenwärtigen Status quo aus und beinhaltet die Annahme, dass der Ruhralleetunnel und eine Nord-Süd-Transitautobahn quer durch Essen – u.a. aufgrund der Kostensituation - nicht realisiert wird. Um die bereits aktuellen starken Lärmbeeinträchtigungen durch das hohe Verkehrsaufkommen der A 44, die in das gesamte Ruhrtal der Ruhrhalbinsel ausstrahlen, zu minimieren, fordert, bzw. stellt die CDU Kupferdreh/Byfang folgende Lärmimmissionsreduktionsmaßnahmen zur Diskussion:
- Die sofortige und fast kostenneutrale Wiedereinführung von Tempo 80 auf der BAB A 44,
- die Rückumwidmung des Teilabschnittes der BAB A 44 von Velbert-Nord bis Essen-Heisingen zur Bundesstraße 227,
- die Optimierung des Lärmschutzes durch Offen-Porigen-Asphalt (Flüsterasphalt - Lärmreduktion/Pegelminderung von bis zu 8dB) und
- den Neubau von „Lärmschutzbogenelementen“ nach den heutigen Kriterien der Neuplanung einer Bundesautobahn (Lärmschutzbogenelemente deshalb, da sie besonders effektiv in bergischen Regionen sind).
Ferner stellte Ratsherr Kalweit ein Modell der Privilegierung des Öffentlichen-Personen-Nahverkehrs (ÖPNV) zur Diskussion, welches durch einen neuen Verkehrsumsteigeknotenpunkt in Velbert-Röbecke und einer neuen Verkehrsführung auf der Wuppertaler Straße und der Ruhrallee (eigene, staufreie Busspur) Pendlerverkehre zum Umsteigen auf den ÖPNV bewegen könnte und somit zur verkehrlichen Entlastung im Essener Süden führen würde. Stichwort Attraktivitätssteigerung des ÖPNV!
Forderung nach Einhausung der A 44 bei Realisierung einer neuen Transitautobahn
Das zweite Lösungsmodell, das Ratsherr Kalweit beim Bürger-Dialog-Forum vorstellte, beschrieb Lärmeindämmungsmaßnahmen im Kontext der von der CDU Kupferdreh/Byfang abgelehnten Realisierung einer Nord-Süd-Transit-Autobahn quer durch Essen.
Aufgrund zahlreicher vorgestellter Prognosezahlen machte Ratsherr Kalweit deutlich, dass eine neue Nord-Süd-Transitautobahn durch Essen - gerade im Bezirk VIII (Burgaltendorf, Byfang, Dilldorf, Heisingen, Kupferdreh, Überruhr) - mindestens eine Verdopplung des gegenwärtigen Verkehrsaufkommens und eine weitere Steigerung der Lärmimmissionen auf der A 44/Wuppertalerstraße mit sich bringen würde (neue Schwerlastverkehre), da die gesamten überregionalen Vorflutverkehre, die weiterführend durch den Ruhralleetunnel und die von der Kommunalpolitik geforderte Tunnellagen auf der durchgestreckten A 52 geführt würden, in „Offenlage“ durch den „grünen Essener Süden“ fahren müssten.
Für die CDU vor Ort ein nicht hinzunehmender Tatbestand, der in der bisherigen politischen Betrachtung keine angemessene Berücksichtigung bei den Befürwortern der Transitautobahn findet. Lärmschutz muss nach der Auffassung der CDU Kupferdreh/Byfang jedoch gleichberechtigt für alle Streckenabschnitte einer neuzuplanenden Bundesautobahn gelten.
Aufgrund der intensiven Beschäftigung des CDU Vorstandes mit Infrastrukturverkehrsprojekten in vergleichbaren topgraphischen Regionen, stellte Ratsherr Dirk Kalweit den anwesenden Besuchern des Bürger-Dialog-Forums das Lärmminderungsmodell „Autobahn-Einhausung“ vor.
Anhand von bereits baulich realisierten Autobahn-Projekten in Deutschland, Österreich und der Schweiz wurde die Machbarkeit solcher Modelle dargestellt und die Vorzüge von Autobahn-Einhausungen beschrieben und dokumentiert.
Sollte die Nord-Süd-Transitautobahn durch Essen und den Essener Süden nicht verhindert werden können, so muss nach Ansicht der CDU Kupferdreh/Byfang eine solche Einhausung der A 44 in Byfang, Dilldorf und Kupferdreh – aufgrund der unmittelbar an die Autobahn angrenzenden Wohnbebauung, der zahlreichen Landschaftsschutzgebiete, dem Naturschutzgebiet/FFH-Gebiet Heisinger-Aue und dem Naherholungsgebiet Baldeneysee und Bergisches-Land - eine zwingende politische Forderung darstellen.
Die CDU Kupferdreh/Byfang wird in weiteren Bürger-Diskussions-Foren das Modell einer möglichen Einhausung der A 44 intensivieren und beraten. Bürgermeinungen und Bürgerpositionen sind dazu herzlichst willkommen (E-Mail: dirk.kalweit@cdu-essen.de).
Autor:Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr |
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