Folkwang Universität Essen - Campus Zollverein

Volker Eichler

Also, es ist in diesen Tagen schon schwer erträglich für den Kenner der Materie, was da alles von den Medien über Zollverein kolportiert wird. Da wird ein Zahlensammelsurium zusammengestellt, das der gewissenhaften Prüfung - selbst durch einen Betriebswirtschaftsstudenten des ersten Semesters Grundstudium - nicht standhält.

Da werden die Menschen, die das alles lesen und hören, durch eine einseitige Berichterstattung leichtfertig verunsichert; da wird ein exzellenter Standwort rücksichtslos kaputtgeschrieben und kaputtberichtet; da wird das Image mutwillig zerstört; ja, da werden Arbeitsplätze gefährdet.

Das nennt man wohl: „den eigenen Ast absägen, auf dem wir alle sitzen“.

Jüngstes Beispiel ist die geplatzte Investion von Scheich Yamani für die Designstadt. 56 der geplanten rund 140 Mio. € sollten hier in neue Gebäude für die Folkwang Universität fließen. Als Ultima Ratio erwägt nun das Land NRW, diese Investition in Höhe von 56 Mio. € selbst zu tätigen, was durchaus sinnstiftend sein könnte.

Schon ist in Teilen der veröffentlichten Meinung wieder das böse Wort von „Zollverein, dem Fass ohne Boden“ die Rede, vom „Millionengrab Zollverein“.

Dazu muss man seriöser weise zunächst einmal klarstellen, dass diese 56 Mio. € in die Folkwang Universität investiert werden, nicht in Zollverein! Dieser neue Campus könnte auch an jedem anderen Ort in Essen entstehen: in Werden, in Borbeck oder auch in Karnap. Immer aber wäre es eine Investition in die Universität, immer aber hat das nichts mit einem „Millionengrab Zollverein“ zu tun, immer aber würde diese Investition der erforderlichen Weiterentwicklung der Universität dienen.

Zollverein ist hier einfach nur ein idealer Standort. Und offensichtlich gibt es in Essen keinen besseren Standort für diesen Campus, denn sonst hätte man sicherlich einen anderen Standwort gewählt.

Zweitens: Wäre das Investment von Scheich Yamani nicht geplatzt, wäre das Land NRW als Mieter dieser Neubauten für die Universität aufgetreten und hätte über Mietzahlungen diese 56 Mio. € für die Universität erbringen müssen.

Oder glaubt irgend jemand ernsthaft, Scheich Yamani wäre Mutter Theresa und hätte diese 56 Mio. € aus reiner Nächstenliebe investiert?

Das ist ein knallharter Geschäftsmann. Hier geht es um Geschäfte nicht um Nächstenliebe.

Glück auf

Autor:

Volker Eichler aus Essen-Ruhr

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