Kampmannbrücke wird freigegeben
Feierliche Eröffnung am 20.Dezember
Am Freitag, 20. Dezember, wird die Kampmannbrücke öffentlich freigegeben Nach rund drei Jahren Bauzeit wird die Kampmannbrücke, die die Essener Stadtteile Kupferdreh und Heisingen miteinander verbindet, am Freitag, 20. Dezember, feierlich eröffnet. Ab 15 Uhr sind alle interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen, die ersten Schritte über die neue Schrägseilbrücke über die Ruhr zu machen.
Oberbürgermeister Thomas Kufen, Geschäftsbereichsvorstand für Umwelt, Bauen und Sport Simone Raskob sowie Bezirksbürgermeister Manfred Kuhmichel werden das Bauwerk offiziell einweihen. Die Freigabe der Brücke erfolgt symbolisch auf der Mitte der Ruhr-Überführung. Musikalisch wird die Veranstaltung vom Bergbauorchester Essen begleitet, für das leibliche Wohl der Gäste wird ebenfalls gesorgt.
Nach Ende der Veranstaltung am späten Nachmittag wird die Kampmannbrücke auch für den motorisierten Verkehr freigegeben.
173 Meter lange Schrägseilbrücke
Die in den Jahren 1950 bis 1951 gebaute Kampmannbrücke war in die Jahre gekommen und musste abgerissen werden. Die neue Kampmannbrücke teilt sich in eine sogenannte Vorlandbrücke (am Ufer von Essen-Heisingen) und die Hauptbrücke, die beide höher als die alte Brücke liegen. Dadurch bleiben sowohl die Straße als auch die Brücke selbst bei einem möglichen Hochwasser befahrbar.
Umsetzung nach Naturschutz-Richtlinien
Die Kampmannbrücke befindet sich im Überschwemmungsgebiet und in unmittelbarer Nähe zur Heisinger Ruhraue, die als FFH-Gebiet eingestuft ist. FFH-Gebiete sind spezielle Schutzgebiete der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie, einer Naturschutz-Richtlinie der Europäischen Union (EU). Dadurch müssen und mussten hohe Auflagen, wie beispielsweise der Bau von Amphibientunnel im Bereich der Wuppertaler Straße, eingehalten werden. Auch für die Beleuchtung gibt es ganz konkrete Auflagen: Die Straßenbeleuchtung muss jährlich in der Zeit vom 1. März bis 31. Oktober von 22:30 Uhr bis 5 Uhr abgeschaltet werden.
Neue Beleuchtung reagiert auf Bewegung
Das Amt für Straßen und Verkehr hat sich im Sinne des Naturschutzes dazu entschlossen, auf der neuen Kampmannbrücke noch weiter zu gehen und die Beleuchtung nach neuestem technischen Standard einzurichten.
Das bedeutet, dass die neu installierten Leuchten grundsätzlich nur bei Bedarf in Betrieb gehen und ansonsten ausgeschaltet bleiben. Dafür ist die Beleuchtung mit Radarsensoren ausgestattet, die erst bei Bewegungen das Licht einschalten.
Dabei wird nicht sofort der gesamte Bereich eingeschaltet, sondern nur die im Verlauf notwendigen Leuchten - je nach Bedarf für Fußgängerinnen und Fußgänger und/ oder Fahrzeuge. Im oben genannten Zeitraum muss die Beleuchtung weiterhin auch bei Verkehr abgeschaltet bleiben. Diese umweltsensitive Beleuchtung wird zu Beginn des nächsten Jahres einsatzbereit sein.
Restarbeiten noch bis zum Frühjahr
Auch andere Restarbeiten an der neuen Kampmannbrücke werden voraussichtlich noch bis zum Frühjahr 2020 andauern. So erfolgen beispielsweise noch der Bau der Bushaltestellen sowie der endgültigen Entwässerungsanlagen. Auch im Bereich Erdbau und Begrünung sind noch finale Arbeiten zu erledigen.
Nähere Brücken-Infos:
Die neue Schrägseilkonstruktion hat eine Gesamtlänge von 173 Metern und ist 11,7 Meter breit. Es wurden zwei Fahrspuren mit einer Breite von jeweils 3,25 Metern und ein Geh- und Radweg mit einer Breite von 3,5 Metern eingerichtet. Die Höhe der Pylone vom Wasserspiegel aus gemessen beträgt etwa 27 Meter.
Die neue Schrägseilbrücke ist mit einer Durchfahrtshöhe von 4,7 Metern und einer Breite von 20 Metern für Schiffe durchfahrbar.
Die Gesamtkosten für den Brückenbau belaufen sich auf insgesamt rund 14,3 Millionen Euro.
Autor:Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr |
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