Viele spannende Gespräche
Essener AWO mit traditionellem Fischessen zu Aschermittwoch
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- Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen (Dritter v. l.) ließ sich das traditionelle Fischessen bei der Awo in Überruhr nicht entgehen.
- Foto: Georg Lukas
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Ein geeinigtes Europa, die Folgen des Brexits und soziale Chancengleichheit - das waren die Themen des traditionellen Fischessens der AWO mit dem SPD-Ortsverbandes Essen. Die Veranstaltung wird traditionell von der Arbeiterwohlfahrt (Awo) im Kurt-Schumacher-Zentrum in Überruhr ausgerichtet. Neben einem ausgiebigen Buffet mit Lachs, Gambas und Antipasti, gab es spannende Kurzreferate und viel Gesprächsstoff.
Wie jedes Jahr war das traditionelle Fischessen der Essener AWO rege besucht. Rund 200 geladene Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft fanden den Weg nach Überruhr. Unter den Gästen waren neben den Gastrednern Jens Geier (EU-Abgeordneter) und Thomas Kutschaty (Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag) auch Oberbürgermeister Thomas Kufen und das Ehepaar Ricarda und Thomas Stauder. Besonders Ricarda Stauder pflegt regelmäßige Kontakte zur AWO, da sie sich mit ihrem privaten Freundeskreis für Kinder im Essener Norden engagiert.
Soziales Engagement wichtig
Wie wichtig Engagement ist, betonte auch der AWO Kreisvorsitzende Klaus Johannknecht in seiner Ansprache. Er merkte an, dass den Worten auch Taten folgen müssen. Die Kluft zwischen arm und reich wird immer größer, sodass sich viele Menschen einfach sozial abgehängt fühlen.
Das weiß auch Thomas Kutschaty. Der ehemalige NRW-Justizminister zeigte den anwesenden Beispielen an einem ganz simplen Beispiel, was soziale Ungerechtigkeit bedeutet. "Kommt ein Kind aus einer Akademiker-Familie liegt die Chance selbst Akademiker zu werden bei 20 Prozent. Wächst ein Kind bei einer allein erziehenden Köchin auf, liegt die Chance nur bei 10 Prozent." Dass hier etwas passieren muss liegt auf der Hand.
Soziale Ungerechtigkeit nach wie vor ein Thema
Trotzdem relativiert Kutschaty die Tatsache auch indem er sagt, dass "man nicht nur ein guter Mensch ist, wenn man studiert hat". Gerade in den sozialen Berufen wird Personal gesucht. "Doch dieses wird leider häufig nicht sozial bezahlt", sagt Kutschaty.
Europäische Einigung wichtig
Ein weiteres Thema war Europa. Dazu referierte der Essener SPD-Europa-Abgeordnete Jens Geier. Er sagte, Europa bringe den Menschen Frieden, Sicherheit und wirtschaftlichen Fortschritt. Es sei aber in heutigen Zeiten schwer, gegen die fest zementierten Vorurteile anzukämpfen. An konkreten Beispielen aus dem Essener Norden belegte Geier, wie auch Essen direkt von den europäischen Institutionen profitiert.
Brexit für Sunderland eine Katastrophe
Das gleiche gilt für Essens englische Partnerstadt Sunderland. Die im Nord-Osten gelegene Hafenstadt ist eine Industriehochburg und profitiert von der Europaniederlassung Nissans. "Der größte Arbeitgeber in Sunderland ist Nissan", weiß Geier. Doch wie lange das noch so ist, ist völlig offen. "Wenn der Brexit kommt, würden Zölle in Höhe von 10 Prozent pro Auto fällig." Um zu erkennen, dass die Rendite für Nissan dann überschaubar bleibt, braucht man kein Wirtschaftsfachmann zu sein. Geld für einen Ausbau des Werks hat Nissan laut Geier vorerst auf Eis gelegt.
Traditionelles Fischbuffet
Abschließend wurde bei geselligen Gesprächen das Buffet eröffnet. Neben getrockneten Tomaten, gefüllten Peperoni und Sushi, gab es auch Lachs, Matjes, Steinbeißer und Paella.
Autor:Christian Schaffeld aus Oberhausen |
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