Die Linke Essen fordert Ablösung des Polizeisprechers
Schwere Vorwürfe an die Adresse der Polizei hat DIE LINKE nach den Vorgängen im Anschluss an die HoGeSa-Demo gerichtet und nennt die Polizeidarstellung „eine Ansammlung von Lügen." Sie fordert die Ablösung des Polizeisprechers.
„Herr Faßbender sagt die Unwahrheit, und zwar offenbar wissentlich“, so Michael Steinmann, Kreissprecher der Essener LINKEN, „ich war selbst an vorderster Stelle mit dabei und habe die Vorgänge direkt miterlebt. Auch ich musste vor den heranlaufenden, grölenden und Ketten schwingenden Schlägertypen in ein Ladenlokal fliehen. Weder gab es vorher ,verbale Aufschaukeleien‘, noch sind die beiden Lager zufällig ,aneinandergeraten‘, wie es der Polizeisprecher darstellt, noch war der Nazischlägertrupp von der Polizei begleitet.“ Es sei der blanke Hohn, dann noch von einer „friedlichen“ Demo zu sprechen.
Vielmehr sei der Überfall völlig überraschend erfolgt und die Hooligans seien ohne die geringste Polizeibewachung über die Viehofer Straße auf die Gegendemonstranten zugelaufen. Kein Polizist habe sie daran gehindert. Die Angegriffenen selbst hätten erst die Polizisten auf dem Pferdemarkt alarmieren müssen und erst dann seien die Einsatzkräfte eingeschritten.
„Außerdem waren die Hools mit Ketten, Feuerwerkskörpern und Baseballschlägern bewaffnet“, so Steinmann weiter, „und es stellt sich doch die Frage, wieso sie nicht nach Waffen durchsucht worden waren. Das ist ein katastrophales Versagen der Einsatzleitung.“ Die wichtigste offene Frage aber sei, wie „über 50 Nazi-Schläger unbehelligt, ungehindert und unbeobachtet durch die zahlreichen Polizeisperren gelangen konnten, die zumindest für die Gegendemonstranten während der ganzen Zeit unpassierbar waren.“
Im Übrigen sei es nicht das erste Mal, dass der Polizeisprecher die Unwahrheit sage: Auch "die Vorgänge am 1. Mai auf dem Hauptbahnhof, als Antifaschisten grundlos von der Polizei eingekesselt wurden", habe er falsch dargestellt.
Steinmann abschließend: „Wir fordern eine lückenlose Aufklärung und wahrheitsgemäße Aufarbeitung des Vorfalls und vor allem die Ablösung des Polizeisprechers. Wer die Öffentlichkeit so schamlos belügt, ist falsch auf diesem Posten!“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.