Designstadt Zollverein

Volker Eichler

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Diese Volksweisheit ist sicherlich auch auf das gescheiterte Investment von Scheich Yamani für die Designstadt auf Zollverein anzuwenden.

7 lange Jahre der Verhandlungen sind genug und es war hoch an der Zeit, dass die Landesregierung endlich die Reißleine gezogen hat. Und auch Finanzminister Borjans ist glaubwürdig, wenn er sagt: „Scheich Yamani hat immer und immer wieder versucht, nach zu verhandeln.“

Wir sind schließlich nicht auf dem orientalischen Basar, Herr Yamani.

Der Camus Zollverein der Folkwang Universität muss Ende 2014 unter allen Umständen stehen, und Yamani hat auf den Faktor Zeit gesetzt. Er hat versucht, den Faktor Zeit für sich zu nutzen, um weitere Vorteile für sich auszuhandeln. Das ist sein Recht.

Mit dem Faktor Zeit hat er versucht, die Landesregierung unter Druck zu setzen und zu erpressen.

Yamani hat sich schlicht und ergreifend verzockt und den richtigen Zeitpunkt verpasst: game over!

Seine Aussage, man könne die Designstadt auf Zollverein ja wiederbeleben, ist ein letzter hilfloser Versuch, noch einmal die Kurve zu kriegen. Sie haben verloren, Herr Yamani, das Spiel ist aus.

Der Finanzminister bleibt auch glaubwürdig, wenn er dem Scheich „windiges Geschäftsgebaren“ anlastet. Wer ein Investment von 120 – 150 Mio. € stemmen will, sollte seriöseres anzubieten haben als eine Briefkastenfirma namens Hazy Trading Est. & Associated Ltd. mit Sitz auf Malta, die ein Stammkapital von gerade einmal 36.000 € aufzuweisen hat.

Nein, nein, lieber ein Ende mit Schrecken..........

Worauf es jetzt ankommt, ist, dass der Campus für die Folkwang Universität schnellstmöglich gebaut wird, damit die mehr als 600 Studenten Ende 2014 ein Domizil haben. Es sollte keine weitere Zeit verschwendet werden. Entweder hat das Land einen Investor, der bereit und in der Lage ist, mit dem Bau des Campus sofort zu beginnen oder sie nimmt die Sache unverzüglich selber in die Hand und bestellt Kräne und Bagger.

Am Ende des Tages muss das Land ohnehin die Investition in die Folkwang Universität tätigen, entweder als Bauherr direkt oder als Mieter bei einem Investor über Mietzahlungen.

Die Frage von Hotel, Büroflächen oder Ateliers kann beruhigt zurückgestellt werden. Hier kann mit ruhiger und dieses Mal hoffentlich besonnenerer Hand ein neuer Investor gesucht und auch gefunden werden.

Zollverein hat Zeit! Die Braut wird von Jahr zu Jahr schöner und somit für Investoren interessanter. Die Verantwortlichen aus Politik und Verwaltung sollten sich hier nicht unnötig von der veröffentlichten Meinung unter Druck setzen lassen. Mitunter trägt nämlich eine andere Volksweisheit besser: Gut´ Ding will Weile haben.

Also, Land NRW! Mund abwischen und los geht’s!

Glück auf

Autor:

Volker Eichler aus Essen-Ruhr

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