CDU - Traditionelle Heimatwanderung fand großen Anklang
Wenn `alle Register gezogen` und die `Leviten gelesen` werden
Kupferdreh. Am vergangenen Sonntag fand die diesjährige `Heimatwanderung auf Schusters Rappen` der CDU Kupferdreh/Byfang statt, und der Anklang bei den Bürgerinnen und Bürgern für dieses bereits seit Jahren angebotene
Veranstaltungsformat unter dem Motto „Wandern auf den Spuren der Gegenwart und Geschichte - Byfang, Dilldorf und Kupferdreh hautnah erleben “ war wieder einmal überwältigend groß.
Vom Kupferdreher Markt ausgehend wurde - im Beisein des CDU-Oberbürgermeisterkandidaten Thomas Kufen und unter der Leitung des CDU Ratsherrn Dirk Kalweit – dass erste Etappenziel der insgesamt knapp 6 Kilometer währenden Wandertour angesteuert, die evangelische Christuskirche in Kupferdreh. Vor dem sonnendurchfluteten Kirchenportal, an dem sich bereits weitere Teilnehmer der Wandertour eingefunden hatten, begrüßte die Kantorin Renate Lange die Wandergruppe der CDU und lud zur 50. Minütigen Orgelführung ein.
Wenn die Kantorin „alle Register zieht“
Auf der mit 50 Personen vollbesetzten Orgelempore, die Orgelfassade vor Augen, erfuhren die Teilnehmer in einem äußerst interessanten und mitreißenden Vortrag viel Neues über ´Prospekt-, Lippen- und Zungenpfeifen`, über `Spieltische`, `Manuale` und `Pedale`, über das `Orgelgehäuse`, über verschiedene `Klangfarben`, über das `Hauptwerk- und Brustwerk` einer Orgel oder über das `Rückpositiv` und das `Schwellwerk`.
Die theoretische Einführung in die Technik einer Orgel wurde mit zahlreichen mitreißenden orchestrierten Orgelstücken veranschaulicht, wobei Stücke des großen protestantischen Komponisten und Orgel- und Klaviervirtuosen Johann Sebastian Bach natürlich nicht fehlten. Dabei zog die Kantorin Renate Lange – im wahrsten Sinne des Wortes - „alle Register“, um die Wanderteilnehmer von der Orgel als Instrument zu begeistern und den unverzichtbaren Wert der Kirchenmusik als Teil der christlichen Verkündigung herauszustellen. Mit einem gemeinsam
gesungenen Segenslied verabschiedete sich die Wandergruppe voller Dankbarkeit zur nächsten Station.
Durch Parklandschaft und Wald, über Wiesen, Feld und dörfliche Strukturen nach Byfang
Über die Dixbäume, den Volkspark, den Reulsbergweg und den Byfanger Wasserturm ging es in wunderschöner und von Natur umgebender Landschaft Richtung Byfang. Hier wurde allen Wanderteilnehmern deutlich, warum die Stadt Essen die drittgrünste Stadt Deutschlands ist und 2017 den Namen `Grüne Hauptstadt Europas` tragen darf. Viel Neues und Wissenswertes erfuhren die Teilnehmer dabei auf regelmäßigen Besichtigungsstopps von den CDU-Vorstandsmitgliedern Ratsherrn Dirk Kalweit und Jochen Becker. Die CDU Planungen, im Volkspark einen `Klettergarten` für Familien, Kinder und Jugendliche zu realisieren, war nur ein interessanter Punkt von vielen.
Vom „Register ziehen“ zum „Leviten lesen“?
Dem Leben in Byfang auf der Spur - Vom familiären Leben in den
Jahrhunderten, den unrühmlichen Hexenverfolgungen und der notwendigen wichtigen Dorfgemeinschaft
Von der Wanderung bei warmer Witterung ermüdet, aber voller Erwartung und Neugier auf das, was man über die Geschichte Byfangs nun erfahren würde, wurde die CDU-Wandergruppe vor der katholischen Kirche St. Barbara in Byfang von Pfarrer Dr. Dr. Klaus Kohl freundlichst willkommen geheißen und erst einmal mit Getränken versorgt. Im Pfarrsaal der Kirchengemeinde folgten sodann 50 Minuten eines mitreißenden, spannenden und äußerst interessanten und durch Anekdoten aufgelockerten Vortrages.
Erste Erkenntnis: Byfang ist das Zentrum der Ruhrhalbinsel! Besser/richtiger gesagt: Essens! Bei ganz genauer Betrachtung gar der ganzen Welt! Mit diesem „Grundwissen“ und „Grundverständnis“ ausgestattet, erschlossen sich die folgenden Ausführungen von Pfarrer Kohl für alle Teilnehmer umso verständlicher.
Seinen in drei Teilen untergliederten Vortrag führte in das Leben der Byfanger in den letzten Jahrhunderten ein. Im ersten Teil ging es um die historische Position der Familien - hier insbesondere der Rolle der Frau - in der dörflichen Gesellschaft. Der zweite Teil des Vortrages von Pfarrer Klaus Kohl widmete sich dem unrühmlichen Kapitel der Hexenverfolgung, die kulturell tradiert aus dem heidnischen Germanentum stammte. Allein zwischen 1579 und 1648 wurden 58 Hexenprozesse im Stift Rellinghausen, das u.a. auch für Byfang zuständig war, gezählt. Welches kulturelle Rechtverständnis dem zu Grunde lag und welche Konsequenzen solche Prozesse auch für Byfanger Frauen nach sich zogen, wurde eindrücklich geschildert. Im letzten Kapitel seines lebendigen Vortrages stellte Pfarrer Klaus Kohl die historischen Wohnverhältnisse im dörflich strukturierten Byfang dar und machte auf die Notwendigkeit einer engen Dorfgemeinschaft aufmerksam, die auch heute noch die Lebenswirklichkeit im Stadtteil Byfang auszeichnet. Bei einem so interessierten und aufmerksamen Publikum, das gerne auch noch länger zugehört hätte, musste Pfarrer Kohl natürlich keine Leviten lesen!
Zum Abschluss der diesjährigen CDU-Heimatwanderung folgte das traditionelle Barbecue – diesmal auf Byfangs-Höhen-, bei dem das so umfangreich Gehörte und Erlebte in vielen Gesprächen noch aufgearbeitet und besprochen werden konnte.
Autor:Dirk Kalweit aus Essen-Ruhr |
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