„Qualität von Hundehütten" - Sanierungen an der Liebrechtstraße geplant
120 Menschen. So viele Obdachlose sollen planmäßig in der Unterkunft an der Liebrechtstraße auf Zeit beherbergt werden.
Die Unterkünfte selbst sind leider alles andere als wohnlich: Die Bewohner zünden Feuer um zu heizen, die Fenster sind undicht. Schon vor drei Jahren sollte der Bau renoviert werden, mit dem Geld aus der Auflösung der Obdachlosenunterkünfte der Märkischen Straße.
Doch das Geld kam nie an, es floss in die Schuldentilgung. Eine Tatsache, die die Bezirksvertretung VIII in ihrer 25. Sitzung stark kritisiert.
„Es sollen ja keine Wohlfühloasen entstehen, die Unterkünfte stellen ja eine Übergangslösung da. Aber die Qualität von Hundehütten ist keinem zumutbar!“, so Rolf Reithmayer, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der BV VIII.
Der jetzige Plan sieht vor, die fünf Blöcke mit jeweils drei Häusern Stück für Stück zu sanieren. Insgesamt soll dieses Vorhaben 4,8 Millionen Euro kosten, Abriss und Neubau wären laut Immobilienamt um 1,5 Millionen Euro teurer. Ein aktuelles Angebot der Allbau AG liegt vor, es wird überprüft, ob nicht die Stadt die günstigeren Zinsen am Markt erhalten würde.
Jürgen Klein, Bezirksvertretungsmitglied der FDP stellt klar: „Unsere Partei ist gegen die Sanierung, die Gelegenheit hatte man bereits vor drei Jahren. Das wird wahrscheinlich ein Millionengrab, die Pläne helfen den Menschen viel zu spät.“
Die Umbauzeit der einzelnen Blöcke beträgt voraussichtlich ein Dreiviertel Jahr, diese müssen aber zunächst leergeräumt werden. Mitte 2013 soll mit den Arbeiten begonnen werden, die BV VIII bleibt skeptisch.
Autor:Niklas Cordes aus Essen-Ruhr |
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