Nobert Mering ist: der Honigmacher

Norbert Mering aus Überruhr ist leidenschaftlicher Imker. Sein Wissen vermittelt der pensionierte Lehrer noch immer an Schulklassen. | Foto: Lukas
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  • Norbert Mering aus Überruhr ist leidenschaftlicher Imker. Sein Wissen vermittelt der pensionierte Lehrer noch immer an Schulklassen.
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Nobert Merings Hobby ist die Imkerei und die Pflege seiner Bienenfamilien

Es ist hauptsächlich sein Verdienst, dass Überruhr eine Realschule bekam und die Schüler seitdem keine langen Schulwege mehr in Kauf nehmen müssen. 18 lange Jahre hat er dafür gekämpft, 2002 öffnete die Realschule Essen-Überruhr, zunächst als Dependance der Franz-Dinnendahl-Realschule in Kray. Heute ist die eigenständige Schule auf zwei Standorte aufgeteilt.

Text Von Sabine Beisken, Fotos von Georg Lukas

Überruhr. Die „Großen“ der achten bis zehnten Klassen lernen ganz in der Nähe des ehemaligen Lehrers Mering, der am Dellmansfeld zu Hause ist. „Meiner Meinung nach ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche auch in ihrem unmittelbaren Umfeld zur Schule gehen dürfen und mit ihrer Heimat verwurzelt bleiben.“
So darf auch an diesem heißen Sommertag eine achte Klasse Norbert Mering in seinem zweiten Zuhause besuchen, das allerdings nur 300 Meter von seinem „Erstwohnsitz“ in Überruhr entfernt ist. Er hat in der Küche des Fachwerkhäuschens am Dellmannsfeld für jeden Schüler ein Gläschen Honig abgefüllt. Denn der Grund, warum die Schulklasse in Merings Garten zu Gast ist, sind die Bienen, die hier in der liebevoll angelegten Gartenoase leben. Mering widmet sich mit Hingabe der Aufzucht verschiedener Bienenvölker.

Wie ist er zur Imkerei gekommen?

Wie ist er zur Imkerei gekommen? „Mein Schwiegervater züchtete nach dem Krieg erfolgreich Bienenvölker. Honig und Wachs waren in der Not nach 1945 beliebtes Tauschgut. Noch mit 80 kletterte er auf Bäume, um Schwärme einzufangen. Die Bienenbeuten und Rähmchen zimmerte er selbst“, erzählt Mering und zeigt ein himmelblaues Bienenhaus, das er geerbt hat. „Lehrer und Pastoren waren häufig obendrein Imker, insofern folge auch ich dieser Tradition“, ergänzt er.
Die Imkerei erfordert viel Fingerspitzengefühl, Akribie und Durchhaltevermögen. Und ist gerade sehr angesagt. „Imkerei ist das neue Yoga“, frotzelt Norbert Mering. Die intensive Beschäftigung mit den Bienen ist einer Meditation nicht unähnlich, die Gedanken sind nicht bei den Sorgen des Alltags, sondern ganz bei den Tieren.

„Imkerei ist das neue Yoga“

Fein säuberlich wird die Drohnenbrut in ihrem eigenen Rahmen, den die Arbeitsbienen mit größeren Waben für die männliche Nachkommenschaft bestückt haben, kurz vor dem Schlüpfen vom Volk getrennt. So kann auf biologische Weise der Befall durch die Varroa-Milbe, dem gefährlichsten Bienenschädling, minimiert werden. Die Milbe fühlt sich in den Drohnenwaben, die größer sind und länger verschlossen bleiben, besonders wohl.
Immer fleißig sind die Arbeitsbienen, sie sammeln Nektar, der durch Zugabe körpereigener Stoffe zu Honig verarbeitet wird. Letzterer dient eigentlich dem Bienenvolk als Nahrung. Nur die einzige Königin im Stock füttern die Arbeiterinnen mit Gelée Royale. Sie legt am Tag bis zu 2.000 Eier. Neues Leben zu schenken, ist ihre einzige Bestimmung in ihrer relativ langen Lebenszeit von fünf Jahren.
Doch wann ist der Honig reif? „Wenn die Bienen die Waben mit Wachs versiegelt haben“, antwortet Imker Mering. Dann nimmt er die Rähmchen heraus, kehrt die Bienen sorgfältig ab und trägt die gefüllten Waben zur Schleuder. Doch Vorsicht ist bei der Entnahme der Ernte „geboten“. „Pfeife, Besen und Imkerhut sind meine ständigen Begleiter, die mich vor Stichen schützen, wenn ich mich den Bienen nähere“, so Mering.

Honig aus Überruhr

Schließlich wird der Honig aus den Waben geschleudert, das restliche Wachs aus der goldenen, zähflüssigen Masse gesiebt. Dann füllt sich endlich Glas um Glas mit Überruhrer Honig aus der privaten Imkerei von Norbert Mering. Ein Bekannter kommt vorbei und holt sich zwei Gläser für den morgendlichen Genuss auf dem Brötchen. „Hauptsächlich habe ich Abnehmer aus dem Bekannten- und Freundeskreis“, gibt der Hobby-Imker Auskunft. Wie man hört, ist Merings Honig auch im Rathaus sehr beliebt … Viel über Bienen und die Imkerei vermittelte Mering den Schülern der Realschule Essen-Überruhr bei ihrem Besuch in seinem Garten.

Autor:

Lokalkompass Essen Ruhr aus Essen-Ruhr

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