Fischsterben im Baldeneysee ist aufgeklärt

Der Fischerei-Verein Essen hatte mehrfach Säuberungsaktion gestartet und herumtreibende Kadaver eingesammelt. Foto: Fischerei-Verein
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Seit Ende August ist im Baldeneysee eine größere Anzahl toter Karpfen gefunden worden. Die Vermutung einer Erkrankung der Fische, deren Immunsystem durch die lang anhaltenden warmen Wassertemperaturen besonders schwach ist, hat sich nun bestätigt. Die toten Karpfen waren mit dem Koi-Herpes-Virus infiziert und sind an den Krankheitsfolgen gestorben.

Koi-Herpes-Virus 

Die toten Fische – ausschließlich jüngere Karpfen – waren Anfang September mit Hilfe des Fischerei-Vereins Essen zur Feststellung der Todesursache zum Fischgesundheitsdienst des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) nach Kirchhundem-Albaum gebracht worden. Das amtliche Ergebnis liegt nun vor. Bereits das äußere Erscheinungsbild der Fische und die Tatsache, dass lediglich eine Art befallen war, hatten Anlass zu der Vermutung gegeben, dass es sich um die Koi-Herpes-Virusinfektion handelt. Die anschließenden Laboruntersuchungen mittels genetischer Verfahren haben diesen Befund bestätigt.
Wie das Virus in den Baldeneysee eingetragen wurde, lässt sich nicht ermitteln. Fischbesatzmaßnahmen mit Karpfen durch den Fischereiverein Essen scheiden aus, da diese Fischart bereits seit fünf Jahren nicht mehr besetzt wurde. Denkbar sind andere Infektionswege, zum Beispiel durch Auswilderung von Zierfischen oder die Verbreitung durch Wasservögel.

Für den Menschen ungefährlich

Wichtig für den Angelsport und die vielfältigen sonstigen Nutzungen des Baldeneysees ist, dass das Virus für den Menschen ungefährlich ist. Dies gilt auch für den Verzehr geangelter Fische – selbst wenn diese möglicherweise Träger des Virus sein sollten, sind sie als Speisefische für den Menschen unbedenklich.
Schwimmen und sonstiger Wassersport sind ebenfalls unbedenklich. Angelausrüstungen sollten nach der Benutzung allerdings sorgfältig getrocknet werden, um die Verbreitung des Virus auf andere Gewässer über diesen Weg zu verhindern. Herpesviren überstehen Trockenheit nämlich nur wenige Stunden.

Karpfenbestand soll ausgedünnt werden

Bis auf Weiteres werden die Angler am Baldeneysee gebeten, intensiv Karpfen zu beangeln. Mit dieser Maßnahme soll der Karpfenbestand ausgedünnt und somit die Infektionskette unterbrochen werden. Der Fischerei-Verein Essen und die Ruhrfischereigenossenschaft werden in festgelegten Abständen gefangene Karpfen beim Fischgesundheitsdienst des LANUV untersuchen lassen, um die Entwicklung des Infektionsgrades zu beobachten. 

Autor:

Beatrix von Lauff aus Essen-Ruhr

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