Eines Morgens sprach die Made: “Liebes Kind, ich sehe gerade, drüben gibt es frischen Kohl, den ich hol, so leb’ denn wohl.”

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Wenn die Nebel aus den Feldern steigen, es in den Nächten immer frostiger wird und wir uns nach Lammfellsohlen und Punsch vorm Kamin sehnen, dann ist Grünkohlzeit. Wenn es aber so warm ist wie in den vergangenen Wochen, dann kann der Genuss nach gängiger Auffassung ganz schön gedämpft werden, denn der Volksmund befiehlt: "Grünkohl nie vor dem ersten Frost ernten und essen." Denn erst durch Frost bekäme er seinen speziellen, herb-süßen Geschmack. Grünkohl ist auch ohne Frost ein Genuss. Auch im Mittelmeerraum, wo das Gemüse ursprünglich herkommt, kann Frost wohl kaum ausschlaggebend gewesen sein. Grünkohl (Brassica oleracea) aßen schon die alten Römer, und zwar gegen Magenschmerzen. Noch früher verschrieb der Arzt Hippokrates (460-370 v. Chr.) ihn seinen Patienten gegen Husten. Inzwischen hat sich die heilende Wirkung bestätigt: Grünkohl ist eine Vitaminbombe und wird heute überwiegend in Nordwest- und Norddeutschland angebaut.

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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