Der Sreik der Tiere

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Blattschneiderameisen zerteilen mit Hilfe ihren Mundwerkzeugen Pflanzenblätter in kleine Stücke, die sie in ihren Bau transportieren. Die Kolonne, die ich hier angetoffen habe, befand sich seit Tagen schon im Streik. Und ich, der glaubt doch vieles zu wissen, fragt sich jetzt, was soll das? Und wie ich noch grübel, wird mir alles klar.
Schon lange lebt die Menschheit nicht mehr im Einklang mit der Natur. Gemeint sind die Menschen, die sich für zivilisiert, erfolgreich und kultiviert, intelligent und wichtig halten.
Genau diese Menschen sind es, die diese Natur, unseren Lebensraum, Stück für Stück, Atemzug für Atemzug zerstören. Angeblich kluge Köpfe, die dem Vorstand der mächtigen Wirtschaftsbetriebe vorstehen, Regierungsgrößen, die tagelang und das schon seit Jahren über das Klima auf unserer Erde debattieren und nichts bewegen, religiöse Fundamentalisten, die nur predigen und nicht handeln, Monarchen und Diktatoren, die sich nur feiern lassen und die hinter ihren Prunkbauten keinen Blick mehr für die Natur haben. Dazu kommen noch die Menschen, die überhaupt keine Erziehung genossen, oder falls doch, diese schnell wieder auf ihrem Lebensweg verloren haben, diejenigen, die nur sich lieben, andere Menschen nicht schätzen und die Umwelt als Abfalleimer betrachten. Ihren Lebensraum, die Städte, Felder, Flüsse und Meere verschmutzen, Wälder roden und die Luft verpesten ..... und Tiere quälen!

Schluss damit, der Tag des jüngsten Gerichts hat soeben begonnen. Die Mächte des Tierreiches habe beschlossen, die Kreatur Mensch vom Planet Erde zu verbannen. Könige und Königinnen haben ihre Völker aufgerufen in den Streik zu treten. Keiner soll mehr arbeiten! Bienen sollen nicht mehr die Blüten der Pflanzen bestäuben, Kühe sollen keine Milch mehr geben und die Fische sollen abtauchen, wenn vor ihnen die Netze auftauchen. Obstbäume werden nicht mehr blühen, Getreidekörner werden nicht mehr keimen und Bäume werden den Stürmen nicht mehr standhalten.
Bei der Konferenz der Tiere hat man sich jüngst geeinigt, dass nur zwei Menschenvölker das Recht auf ein Weiterleben eingeräumt werden. Wir liebe Leser gehören nicht dazu.

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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6 Kommentare

Myriam Weskamp aus Castrop-Rauxel
am 17.08.2015 um 11:05

Ein toller Bericht und ja Du hast Recht, wir werden die Quittung für unsere Lebensweise bekommen bzw dann vielleicht eher unsere Nachkommen - die dürfen dann ausbaden, was jahrelang falsch gemacht wurde! Kein schönes Erbe! LG

Annegret Freiberger aus Menden (Sauerland)
am 17.08.2015 um 12:30

Wie wahr gesprochen, Thomas.
Leider werden die Leute, die es hauptsächlich betrifft und die sich an die Nase packen müßten, nicht lesen bzw. es, wie gehabt, ignorieren.
Myri hat es richtig erkannt: unsere Nachfahren werden die Leidtragenden sein.

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr
am 17.08.2015 um 17:23