"Bei Tieren werde ich schnell schwach" - Jörg Bausch ist neuer Tierpate im Essener Tierheim

Am liebsten hätte Jörg Bausch einen ganzen Stall voller Tiere. Zunächst begnügt sich der Schlagersänger aber mit seinen zwei Samtpfoten Jenny und Luzi und - neuerdings zwei haarigen Schützlingen aus dem Albert-Schweitzer-Tierheim.

Der gebürtige Essener ist neuester Promi-Pate in der Einrichtung an der Grillo­straße 24 und fügt sich damit in die Reihe weiterer Stars wie die Schauspieler Jenny Jürgens und Timothy Peach und die Comedians Hennes Bender und Ralf Schmitz ein.
Picco und Louis heißen die Patentiere von Jörg Bausch. Die beiden Kater kamen im Dezember letzten Jahres ins Essener Tierheim, nachdem ihr Besitzer verstorben war. Die Vermittlungschancen stehen nicht allzu gut, weil das Duo zusammen bleiben soll und mit zehn und 14 Jahren nicht mehr zu den Jüngsten zählt. „Mit der Aktion der prominenten Tierpaten wollen wir die Aufmerksamkeit gezielt auf solche besonderen Fälle lenken“, erläutert Tierheim-Mitarbeiterin Sandra Jansen im Gespräch mit dem Musiker. Ob die Tiere denn über den Verlust des Herrchens hinwegkämen, will Bausch wissen und kann sich beim Fototermin mit den beiden Katern selbst davon überzeugen, dass insbesondere der schwarz-weiße Louis durchaus bereit ist, sich spontan neu zu verlieben.
Die Zuneigung besteht beiderseits: „Am liebsten würde ich die beiden ja selbst nehmen“, räumt der Sänger ein. Aber mit seinen beiden Katzenmädchen Jenny und Luzi ist der vielbeschäftigte Musiker schon ausgelastet. „Ich darf hier eigentlich gar nicht gucken - bei Tieren werde ich nämlich schnell schwach!“
Nichts desto trotz gehört eine Führung durchs Tierheim natürlich zum Besuch an der Grillostraße dazu. Bausch staunt über den im vorletzten Jahr fertiggestellten Kleintierbereich. „Besser geht‘s einfach nicht“, merkt der Sänger beim Anblick der großzügig bemessenen Nager-Freiläufe an. Auch hier ist das Herz des Schlagerstars schnell verloren: „Frieda ist der Knaller!“ Die pfiffige Ratte hat den Musiker gleich um den Finger gewickelt. Eine ganze Menge Degus, Chincillas und andere Nager leisten Frieda Gesellschaft und Bausch erkundigt sich bei Sandra Jansen nach den Abgabegründen bei den Kleintieren. „Viele Leute gehen einfach zu gedankenlos vor, bedenken nicht, dass Chinchillas bis zu 20 Jahre alt werden können oder schaffen sich beispielsweise einen Hamster für die Kinder an und wundern sich dann, dass der Nachwuchs abends nicht einschlafen kann, weil der nachtaktive Nager in seinem Käfig Rabatz macht“, berichtet die Tierheim-Mitarbeiterin.
„Diese generelle Gedankenlosigkeit beim Thema Tiere kann ich nicht nachvollziehen“, bestätigt Bausch. „Ich bin mit einem Hund aufgewachsen und hätte auch jetzt gerne einen. Leider geht das zeitlich überhaupt nicht. Als Mensch hat man doch die Verantwortung, aber das verdrängen viele Leute leider. Erstmal gucken und holen und das Tier dann nach kurzer Zeit wieder abgeben - das geht überhaupt nicht!“
Für seine beiden Schützlinge Picco und Louis wünscht sich der Sänger, dass sie noch einmal so viel Glück haben und ein neues, liebevolles Zuhause finden, in dem sie den Rest ihres Lebens verbringen können. Ideal wäre ein ruhiger Haushalt mit Freigang
Wer Picco und Louis bei sich aufnehmen möchte, meldet sich im Essener Tierheim unter Tel.: 0201/32 62 62 (di. bis fr., 13 bis 16 Uhr; sa. 11 bis 14 Uhr).