Kumpel Erich seine Kolumne (5) - Hoast dea Haua
Ich sitz ma widda inne Stammkneipe, süppel mein Pilsken, da winkt der Willi.
“Erich, komma bei mich bei!”
Ich geh zu Willi, “watt iss”, sachich.
“Hömma, du kenns doch den Hoast.”
“Ja sicha”, sachich, “der iss abba schonn alt, habbich getz auch lange nich gesehn.”
Willi: “82 issa. Gestern habbichn getroffen, mit sein
Farrad. Hatt mir erzählt, datter 30 Jahre auffe Zeche waa, Zeche Rosenblumendelle in Mühlheim, unta Tage, un wie die damals da malocht hamm, mit Spitzhacke noch, wie laut datt waa, von wegen Höaschutz, datt gabbet damals gaanich.
Sein Mutta hatte 18 Blagen. 18! 10 sint wech, sachta, bleibn noch 8.
Un dann waara nach Rosenblumendelle noch unta Tage auf Zeche Zollverein, bis die dicht gemacht hat.
Datt wär sein Glück gewesn, sacht Hoast, weiler sonst nicht mehr am leben tun wär.
Die Maloche hätta nich mehr länga machen könn.
Stell dich datt ma foa, imma unta Tage. Getz hatta inne Lunge 70% Staub. Muss nachts schomma an datt Dingsda, datt Sauastoffdingsda.
Un bei die Grubenfeuawea waara auch noch, datt waan die ganz haaten Jungens.
Un der weiss auch genau, watt Fettkohle iss, un Magakohle, un wattn Rutschenmeista iss, un Faarsteiga, n Knappe, n Haua, n Steiga un watt nich allet.”
Abba heute mitti 82 Jahre aufm Buckel, issa noch gut dabei, macht noch die Aabeit im Gaaten, fäat sogaa noch Farrad."
“Jau”, sachich, “datt waan die Helden, die datt Land widda aufgebaut hamm, nachm Kriech.”
“So iss datt”, sacht Willi.
Un dann sind waan Moment still, un weilett uns waam ums Heaz iss, bestelln wa nochma zwei kalte Pils.
"Prost!" sacht Willi. "Aufn Hoast!"
Autor:Ulrich Jean Marré, M.A. aus Essen-Ruhr |
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