Eigentlich ein ganz normaler Tag

Feierabend – leider knapp verspätet. Klar: wer morgens eher kommt, kann abends später gehen – oder so. Mein Zug ist weg – egal. Der nächste fährt um ‚21’ auf Gleis 11.
Um 10 nach auf die Rolltreppe. Hoch zum Gleis. Oben angekommen ist mein Zug schon angeschlagen. Viel zu früh…

???

Ach so! Fährt heute ab Gleis 10 – und hat außerdem 5 Minuten Verspätung. Also Treppe runter…

Erstmal ab zum Bus. Der fährt in 5 Minuten, braucht aber die doppelte Zeit für die Strecke. Ich überschlage die Zeit: nichts gewonnen.

In 15 Minuten fährt mein verspäteter Zug ab Gleis 10. Da kann ich doch noch ganz fix zur Sparkasse. Im Portemonnaie ist Ebbe, bisschen Bargeld käm ganz gut. Das schaff ich. Als berufstätige Hausfrau und Mutter nutzt man jede Minute...

Ab zur Bank – hetz, hetz. Schnell rein, Karte in den Automaten, PIN eingeben, Betrag wählen…
‚schlupppp’ – ‚Ihre Karte wurde eingezogen. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Kundenberater.’

Toll! Geld alle, Karte weg, Sparkasse schon zu, Zug fährt in ein paar Minuten…

In meinem Kopf ein Ereignis vom vergangenen Sonntag: Sparkasse in Steele: ‚Tun se da lieber keine Karte rein. Die Automaten ham grade reihum Karten eingezogen…’ Da gab's auch schon kein Bargeld.

Ich klopfe an die Scheibe der Geschäftsstelle, rufe laut: „Warum wird denn hier die Karte eingezogen???“ Da sitzen noch ein paar, blicken auf, schreiben einen Zettel und halten diesen an die Scheibe: ‚Sie haben kürzlich eine neue Karte erhalten. Die alte Karte wurde eingezogen.’

Toller Trick! Da kam kürzlich was per Post. Karte mit ‚girogo’ – kontaktlos bezahlen… Das will ich gar nicht haben, im TV wurde davor gewarnt, kann man mit ner Handy-App ruck zuck ausspionieren. Da hab ich gar nicht weiter gelesen…

Sch… jetzt aber fix zurück zum Zug! Bin schon tropfnass von der Hetze. Direkt hoch nach Gleis 10 – ich hab schließlich aufgepasst…

Da steht grad der RE11 (?). Nö! Den wollt ich nicht. Aber mein Zug hat ja auch 5 Minuten Verspätung, also noch etwas Zeit. Ich schiele mal über die Gleise hinweg auf die Zuganzeige von Gleis 11…

Da steht doch tatsächlich MEIN Zug angeschlagen – und fährt auch gerade zügig ein. Fast pünktlich! Auf Gleis 11!!!

Treppe von 10 runter, um die Ecke, fast noch n paar Bundespolizisten umgerannt, Treppe nach 11 hoch – hetz, hetz – Tür auf, hecht rein, Tür zu… Zug fährt. Schnappatmung ist nichts dagegen…

Zuhause fix die neue Sparkassenkarte gesucht – und nach einigen Minuten tatsächlich gefunden. Die mit ‚girogo’, die ich nie haben wollte! Einkaufen, kochen, essen…

Feierabend! Endlich. Also eigentlich ein ganz normaler Tag…

:-)

Autor:

Ilia Faye aus Essen-Ruhr

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