Kurzgeschichte
Die Welt könnte so verträglich sein!

Im heißen Sandstrand des Mittelmeers lebte eine stolze Sandviper namens Viola. Viola fühlte sich wohl in den sonnenbeschienenen Sandhaufen und genoss die Wärme, die ihre Schuppen durchdrang.

Eines Tages, als sie sich in der Nähe eines Korallenriffs sonnte, bemerkte sie etwas Ungewöhnliches. Ein Röhrenaal namens Rico glitt lautlos aus einem sandigen Versteck hervor. Sein spindelförmiger Körper war von blassgelber Farbe, und seine Augen funkelten wie Opale. Nico war ein Meister der Tarnung und bewegte sich geschickt zwischen den Felsen und Seegrasbüscheln.

Viola und Rico begegneten sich zum ersten Mal. Ihre Blicke trafen sich, und für einen Moment erstarrten sie. Die Schlange und der Aal waren so unterschiedlich wie Tag und Nacht, aber ihre Neugier verband sie. Viola fragte sich, was ein Röhrenaal in ihrem Revier zu suchen hatte, und Rico wunderte sich über die prächtige Sandviper.

“Warum bist du hier?”, zischte Viola mit ihrer gespaltenen Zunge. “Dies ist mein Territorium.”

Rico lächelte, so gut es ein Aal konnte. “Ich suche nach einem versteckten Höhleneingang. Ich habe gehört, dass es hier einen geheimen Durchgang gibt.”

Viola runzelte die Stirn. “Ein Durchgang? Wohin?”

Rico schwamm näher und flüsterte: “Zu einem Ort, an dem die Sonne den Sand in Gold verwandelt und die Wellen Lieder singen.”

Viola war fasziniert. “Und du denkst, ich würde dir den Weg zeigen?”

Rico nickte. “Vielleicht könnten wir zusammen suchen. Du mit deinem scharfen Blick und ich mit meinem Wissen über die Unterwelt.”

Und so begann ihre ungewöhnliche Partnerschaft. Viola und Rico erkundeten die Küstenhöhlen, krochen durch enge Spalten und tauchten in verborgene Grotten. Sie fanden den geheimen Durchgang, der zu einem funkelnden Unterwasserparadies führte. Korallen in allen Farben des Regenbogens, Schwärme von Fischen und sanfte Strömungen erwarteten sie.

Viola und Rico wurden Freunde. Sie teilten ihre Entdeckungen und Geheimnisse miteinander. Die Schlange lernte, im Sand zu gleiten, und der Aal genoss die Wärme der Sonne auf seinem Rücken. Gemeinsam schufen sie eine Brücke zwischen zwei Welten, der trockenen Erde und dem tiefen Meer.

Und so erzählt man sich bis heute von der ungewöhnlichen Freundschaft zwischen der Sandviper und dem Röhrenaal, eine Verbindung, die zeigt, dass selbst die ungleichen Wesen gemeinsam Großes erreichen können.

Autor:

Thomas Ruszkowski aus Essen-Ruhr

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