Türkisch-deutsches Kulturhauptstadtprojekt in Kupferdreh

Zweisprachige Familienführung in türkischer und deutscher Sprache im Mineralien-Museum
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Türkisch-deutsches Kulturhauptstadtprojekt in Kupferdreh

Angebote wurden sehr gut angenommen

Pecz (Ungarn), Istanbul (Türkei), Essen und das Ruhrgebiet: Drei Kulturhauptstädte 2010. Dieser Gedanken wurde aufgegriffen im Mineralien-Museum, wo die beiden anderen Kulturhaputstadtländer thematisiert wurden. Zum Abschluss gab es eine türkisch-deutsche Woche im Kupferdreher Museum.

Nachdem es im Sommer im Mineralien-Museum eine Ausstellung des Fotografen Theodor Oberheitmann mit Fotos aus einem ungarischen Dorf als Hommage an die Kulturhauptstadt Pecs und das Land Ungarn gab, trugen die Veranstalter nun auch der türkischen Kulturhauptstadt Rechnung. Dabei wurde aus einer ursprünglich geplanten Ausstellung gleich eine ganze türkische Woche, die das Ruhr Museum gemeinsam mit der Bürgerschaft und der islamischen Gemeinde auf die Beine gestellt hatte. “Die Projektarbeit in dieser Konstellation war nicht nur sehr interessant, sie hat auch richtig Spaß gemacht!“, weiß Fred van Führen, Vorstandsmitglied der Bürgerschaft, zu berichten. Ganz nebenbei, so van Führen, entwickelte sich eine Bürgerarbeit direkt an der Basis, an der sich neben dem Projektteam zahlreiche Menschen, insbesondere aus der islamischen Gemeinde, beteiligten. Die Organisatoren Otto Grimm (Bürgerschaft) und Suna Gürleyen (islamische Gemeinde) freuten sich besonders darüber, dass so viele Jugendliche nicht nur zu den Veranstaltungen kamen, sondern auch aktiv mitgearbeitet haben. Alles begann mit einer sehr gut besuchten zweisprachigen Museumsfamilienführung auf türkisch und auf deutsch. Mit einer Lesung deutscher und türkischer Literatur setzten die Organisatoren ein erstes Glanzlicht. Der zum türkischen Museumscafé umfunktionierte Seminarraum war bis auf den letzten Platz gefüllt, als Suna Gürleyen und Museumsleiterin Ulrike Stottrop die Texte von Goethe, Mevlana, Junus Emre oder Chibran rezitierten und mit interessanten Erläuterungen ergänzten. Begleitet wurden sie dabei von den Klängen der Ney, einer traditionellen Rohrflöte. Der Mittwoch stand im Zeichen kulinarischer Genüsse. Fünf türkische und fünf deutsche Hobbyköchinnen zauberten für ihre Familien und das Organisationsteam unter der Leitung von Hamdiye Abay und Lore Grimm ein tolles 3-Gänge-Menü mit türkischen Spezialitäten auf dem Tisch. Nach dem Essen saßen die Gäste noch lange bei Tee und Süßspeisen zusammen und unterhielten sich angeregt. Der Donnerstag war der Jugend vorbehalten. Die Bürgerschaft lud eine Gruppe Jugendlicher zu einer Führung durch das Museum ein. Die Mitarbeiter-/innen des Jugendhauses Benderstraße spendierten anschließend Pizza für alle und nutzten die Gelegenheit, Kontakte zu den Jugendlichen zu knüpfen, die bisher ihre Angebote noch nicht nutzen. Dabei stießen sie auf offene Ohren, sei es, um sich einfach mal im Jugendhaus zu treffen oder auch an einem Projekt mitzuarbeiten. Am Freitag stand sicherlich der kulturelle Höhepunkt auf dem Programm. Das Museum platzte aus allen Nähten, als der tanzende Derwisch Talip Elmasuru begleitet von der Musik der Künstlerin Julia Zanke den Sufi-Drehtanz vorführte. Auch nach diesem Programmpunkt saßen die Gäste noch bunt gemischt im türkischen Cafè zusammen, um sich zu unterhalten. Am Samstag wurde es gemütlich. Das ganze Museum dufte nach frisch gebackenen Keksen, als Lore Grimm mit vier türkischstämmigen und vier deutschen Kindern Plätzchen gebacken hatte. Zum Ausklang besuchte der Nikolaus das Mineralien-Museum, nein, nicht der Weihnachtsmann, sondern der Bischof Nikolaus, der ja in Myra in der heutigen Türkei gewirkt hatte. Bevor der Nikolaus kam hatten die kleinen Gäste Gelegenheit zum Basteln und konnten Geschichten und Legenden über Nikolaus. Danach konnten die Veranstalter ein überaus positives Fazit zur türkisch-deutschen Woche ziehen. Fred van Führen: „Das Programm war klasse, der Zuspruch fantastisch. Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.“ Besonders freuten sich die Bürgerschaftler darüber, dass sich alle beteiligten darüber einig waren, dass dies nicht das letzte gemeinsame Projekt war. Bürgerschaft und islamische Gemeinde werden sich schon bald zusammensetzen, um eine gemeinsame Sache fürs nächste Jahr planen. Die beiden Institutionen werden auch schon bald in die Planungen mit dem Jugendhaus Benderstraße einsteigen, um die Zusammenarbeit weiter zu vertiefen. Schon im Laufe der Woche brachten vor allem die Jugendlichen viele Ideen für gemeinsame Projekte ein. Da darf man ja wohl gespannt darauf sein, was sich in 2011 alles tut in Kupferdreh.

Autor:

Fred van Führen aus Essen-Ruhr

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