Schulbuchillustrator zeichnet die Burg

„So könnte unsere Burg im Mittelalter ausgesehen haben“, sagt Dieter Bonnekamp vom Heimat- und Burgverein Burgaltendorf und präsentiert stolz die neue, großformatige Informationstafel an der Wand des Burgrestaurants „Burgfreund“.
Der Zeichner und Suchbildautor Peter Knorr hat die heutige Ruine im Auftrag des HBV „rekonstruiert“ - „nach heutigem Informationsstand, bestem Wissen und viel Liebe zum Detail“, wie Bonnekamp betont.
Knorr hatte nicht nur Lust auf die ungewohnte Aufgabe, sondern brachte dafür auch eine Menge an Kompetenz und Erfahrung mit ein: Der 54-jährige Künstler arbeitet für diverse Sachbuchverlage und für das ZDF-Kinderfernsehen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau, der Grafikerin Doro Göbel , hat er mehrere sog. „Wimmelbücher“ mit Suchbildern für Kinder (und Erwachsene) gezeichnet.
Da die Ursprünge der Burg nicht dokumentiert sind, dienten Knorr lediglich alte Rekonstruktionszeichnungen des Westfälischen Landesdenkmalamtes sowie die bekannten Gebäudegrundrisse und die Geländeabmessungen zur Orientierung. Den Rest ergänzte der erfahrene Schulbuchillustrator in Analogie zu anderen Burganlagen der damaligen Zeit.
So kann der Besucher sich ab sofort einen guten Eindruck davon verschaffen, wie imposant die Burg um das Jahr 1200 wohl ausgesehen haben mag. Man erkennt die Vorburg und den Burgturm (sog. „Bergfried“), die Wassergräben mit den beiden Zugbrücken, den Brunnen und das geschäftige Treiben der Mägde und Knechte, die sich um die Vorbereitung des Mittagessens kümmern. Aufmerksame Betrachter entdecken auch den Burgherrn mit seiner Gemahlin und sogar den wütenden Wächter, der über die frechen Kinder schimpft, die auf den Wehrgängen herumtollenden.
Da die damaligen Eingänge zur Burg nicht mit den heutigen übereinstimmen, stellt sich für die Burgbesucher allerdings immer schnell die knifflige Frage der Orientierung: „Und wo stehen wir hier jetzt gerade?“ Bonnekamp schmunzelt da nur: „ Es ist halt ein Suchbild.“