Der Maibaum in Burgaltendorf bekommt das Wappen der alten Ritter
Rot statt Weiß!
Die Geno-Bank lässt derzeit den von ihr in 2011 gestifteten Maibaum auf dem Burgaltendorfer Marktplatz generalüberholen. Auf Bitten des Heimat- und Burgvereins wird die Gelegenheit genutzt, das bisher „falsche“, weiße Stadtteilwappen gegen das richtigerweise rotgrundige auzutauschen.
„Die Herren von Altendorf führten drei silberne Pferdepramen auf rotem Schild“, erklärt HBV-Sprecher Rolf Siepmann. Solche Nüsternklemmen zum Zähmen von Wildpferden galten heraldisch als Zeichen von Herrschaft.
Dienstmänner der Äbtissinnen
„Es wird erzählt, dass die Essener Fürstäbtissinnen solche Pferdepramen-Wappen ihren Ministerialen, also Dienstmännern, verliehen.“ So kommt es, dass heute auch fünf weitere Essener Stadtteile eine Prame, in der Heraldik auch Rossbremse genannt, in ihrem Wappen tragen, darunter Karnap, Bergeborbeck und Kray. Die Ritter von Altendorf bekleideten am Stift Essen das Hofamt des Drosten, sozusagen des Oberverwaltungsleiters.
Nicht abschließend geklärt
„So richtig fundiert geklärt ist die Frage nach den Altendorfer Wappen und Siegeln aber nicht“, erläutert Siepmann. Er würde sich freuen, wenn sich dazu einmal ein Heraldik-Fachmann melden würde, um Licht ins Dunkel der Angelegenheit zu bringen.Das falsche weiße Wappen vom Maibaum reservierte sich der Heimat- und Burgverein als Ausstellungsstück für das Burgaltendorfer Dorfmuseum – das aber selbst erst noch gefunden werden muss.
Hintergund
- Die Essener Stadtteilwappen wurden Ende der Siebziger Jahre vom Grafiker und Heraldiker Kurt Schweder auf Basis historischer Vorlagen oder eigener Entwürfe entwickelt.
- In seiner Veröffentlichung ist aber nur ein weißes Drei-Pramen-Schild abgebildet, das ein Familienzweig der Altendorfer Ritter im Osten führte.
Autor:Lokalkompass Essen Ruhr aus Essen-Ruhr |
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