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Radfahren …
ERINNERUNGEN
an den VATER... an die KINDHEIT!
... weiß es noch …
Als wäre es erst gestern gewesen
Ein kleines zartes Wesen auf einem Fahrrad, ungelenk und fast ängstlich
Die Beine zitternd, fast nicht mehr zum Boden kommend
Hände umklammern fest den Lenker
Ein nur ganz wages, schüchternes Lächeln umspielt die Lippen
Und auch nur, weil es sich nicht zu weinen wagt
Eine Stimme, sanft und ruhig und doch ermutigend, erklärt
Was es tun soll
Dabei gibt die starke, größere Hand dem Sattel einen kleinen Schubs
Das Rad rollt, langsam
Die Beine sollen treten, mitarbeiten
Jaaa, weiter so, gut so…
Das Rad rollt schneller, immer schneller
Der Wind nimmt auch Fahrt auf, und das kleine Mädchen spürt die Luft, die frische, in den Haaren…
Die große Hand ist noch zu spüren
Die mit-laufenden Schritte sind deutlich zu hören
Die Angst hinfort, das Wetter gut
das Glück, sich auf dem Fahrrad zu halten übermächtig
Das Fahrrad ist nun so schnell und der rechts am Straßenrand oder auf dem Parkstreifen parkende LKW, kommt irgendwie…
Immer näher
Rasant geht es weiter, ein klitzekleines wenig bergab
Die Stimme, hinter dem Kind
Weit weg
Die Hand nicht mehr zu spüren
Der Sattel, wurde losgelassen…
Bremsen
Ruft die Stimme
So brems´ doch, mein Kind
Den Kopf kurz nach hinten werfend, das Rad schlenkert
Verliert zwar an Fahrt, doch schleudert nun
Den Blick wieder nach vorn gerichtet, oh Schreck, da ist ja noch immer dieser LKW!
Das Mädchen hört die Stimme des Vaters
Doch, reagiert es nicht
Es kann doch nun fahren… RADFAHREN…!?!
Wieso also bremsen…
Ja, was ist bremsen…?!
Den Gedanken noch nicht zu Ende gedacht, landet das zarte Wesen
Ein wenig unsanft …
In, auf, irgendwie mitten im hinteren Teil dieses großen LKWs…
Die Fahrt nimmt ein plötzliches Ende
das Knie, es schmerzt
sonst alles okay…
jetzt hört das junge Menschenkind wieder die männliche Stimme, die Vertraute
ganz nah, neben ihm
tröstend und ermutigend, auch, so scheint es, ein wenig belustigt…
Das Mädchen aber froh,
den VATER wieder zu sehen
Zu spüren
so tröstend liebevoll neben sich
Vertrauen
Hatte die große Hand geschenkt, Zuversicht… es auch allein zu schaffen
Zu fahren, einfach los zu fahren
Nur das Bremsen, hatte das Kind noch nicht begriffen,
doch darüber lachten nun beide
VATER
Und Tochter
Nie wieder
Fuhr ich ungebremst irgendwo hinein
Nie wieder brauchte ich seine Hand am Sattel,
doch immer mal´ wieder seine Stimme, sein Vertrauen, seine Hilfe...
und, ich erinnere mich an diese Szene, an den Tag, an dem mir mein Vater sagte, „Komm mit raus´, nun lernst Du Radfahren; ist ganz einfach!“
… `weiß es noch, Papa, Du auch?
Nun fehlst Du schon
seit 20 Jahren, aber vergessen…
Werde ich
(Dich)
Und das Radfahren (lernen)
NIE
Text: AAT 17.12.2014
Fotos: AAT 2014
Anmerkung in 2021
VERMISSE DICH, PAPA, noch immer ♥♥♥
Autor:ANA´ stasia Tell aus Essen |
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