Neu im Denkmalpfad: Neolithisches Steingrab in Kupferdreh/Dilldorf
Lange Zeit befand sich das neolithische Steingrab (Jungsteinzeit; ca. 5000 Jahre alt und als Bodendenkmal eingetragen) in einem unwürdigen Zustand: Verdreckt und versteckt in einem Gebüsch an der Straße Hellersberg, unmittelbar vor der „Dilldorfer Höhe“ in Dilldorf/Kupferdreh.
Die „Steinkiste“ (im Kupferdreher Volksmund auch „Dolmen“ genannt) ist ein Zeugnis jungsteinzeitlicher Grablegung. Gefunden wurde die Anlage 1937 bei Ausschachtungsarbeiten für die Kaserne, die dort vor dem Bau des Neubaugebietes „Dilldorfer Höhe“ stand. Der Fund ist ein Beweis dafür, dass Dilldorf/Hinsbeck in der Jungsteinzeit bereits besiedelt war.
Wegen des Kasernenbaus wurde die Steinkiste an einen anderen Ort verlegt, sie war im Weg. Der genaue Fundort ist nicht mehr bekannt, befindet sich aber nach alten Berichten nicht weit weg.
In den letzten Jahren fand sich immer wieder Müll bei der Anlage, die Büsche wurden nicht mehr geschnitten, die Informationstafel war nicht mehr lesbar. 2012 stellte die SPD Kupferdreh/Byfang in der BV den Antrag auf Säuberung des Geländes und auf Verlegung des Denkmals an einen besseren Standort. Es geschah aber nicht wirklich etwas.
Im Dezember 2016 befasste sich die BV erneut mit dem Thema, diesmal lag ein entsprechender Antrag der Initiative „Bürger Für Dilldorf“ vor. Die BV stellte die Anfrage zur Verlegung des Steingrabes auf die große Wiese am Kreisverkehr, gut sichtbar und ein würdiger Ort für ein solch bedeutendes geschichtliches und kulturelles Zeugnis. Stadtarchäologe Dr. Hopp konnte der Verlegung jedoch aus verschiedenen Gründen nicht zustimmen. Damit bleibt das Denkmal dort, am Rande einer Stichstraße, wo niemand vorbei kommt, der nicht dort wohnt.
Die Anlage selbst ist aber inzwischen aufgewertet. Die BV ließ das Gelände säubern, die Büsche zurückschneiden und eine Denkmaltafel anfertigen. Diese Denkmaltafel, gestaltet vom Kupferdreher Heimatforscher Rainer Busch, wurde am 20. Mai 2017 eingeweiht, unter Mitwirkung von Bezirksbürgermeister Kuhmichel, Stadtarchäologe Dr. Hopp und Rainer Busch. Anwesend waren auch etliche Gäste aus Politik und Kupferdreher Verbänden, und natürlich direkte Anwohner.
80 Jahre sind es nun genau seit dem Fund 1937; ein kleines Jubiläum für das Dilldorfer Steingrab. Damit künftig nicht nur Eingeweihte es finden, bemüht sich die BV um einen Hinweis im Kreisverkehr. Wir hoffen alle, dass die Stadt Essen dem zustimmt, denn es ist nicht irgendeine Ansammlung von ein paar dicken Steinen - das jungsteinzeitliche Grab zählt immerhin zu den 111 Orten (Nr. 91), die man in Essen gesehen haben sollte.....
Also dann: Auf zum Hellerberg! (Damit verbunden lohnt sich ein Besuch der Dilldorfer Höhe, und Bistro und Restauration gibt es auch direkt vor Ort).
Autor:Magdalena Reuter aus Essen-Ruhr |
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