Mutmach-Konzert mit Margaux und den BANDiten - Auschwitz: 70 Jahre nach der Befreiung
Zum Abschluss einer Veranstaltungsreihe zum 70 Jahrestag der Befreiung des KZs Auschwitz findet unter dem lebensbejahenden Motto „Und ewig wollen wir tanzen“ am 30. Januar 2015 um 20.00 in der Stephanuskirche in Essen-Überruhr (Langenberger Straße 434) ein Konzert mit der aus Polen stammenden Künstlerin Margaux Kier und ihrer Band statt. Mit dem Mut machenden Konzert wollen die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Überruhr und die Kultur Offensive Ruhr an diesen wichtigen Tag erinnern.
Für die Veranstaltung hat Margaux Kier Texte von Faye Cukier, einer in Köln geborenen Jüdin mit polnischen Wurzeln, und von Coco Schumann, dem als Ghetto Swinger bekannten Jazzmusiker, mit eigenen und geliehenen Musikstücken zusammengefügt. So entwerfen Margaux und die BANDiten eine Collage, die zur Ode an das Leben wird. Inspiriert wurde das Programm durch Begegnungen mit den beiden Überlebenden des Holocaust Faye Cukier und Coco Schumann. Sie haben bei Margaux tiefen Eindruck hinterlassen. Ganz besonders faszinierte sie der unverwüstliche Optimismus der Zeitzeugen, die mit Glück und Fantasie dem tragischen Schicksal von Millionen Juden entrinnen konnten. Zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz zelebriert sie mit den Jazzmusikern Frank Wingold an der Gitarre, Florian Stadler am Akkordeon und Daniel Speer am Kontrabass mit Improvisationen und Liedern aus der Vergangenheit das Bekenntnis: „Nichtsdestotrotz ... du bist schön, sag ich zum Leben!“.
Überraschungsauftritt von Faye Cukier
Kurz vor dem Konzerttermin entscheidet sich, ob es einen Überraschungsauftritt von Faye Cukier geben wird. Die heute 92-Jährige wuchs in Köln auf, wo der Vater einen Metallbetrieb führte. Die jüdische Familie floh nach Belgien und überlebte die sechs Jahre dauernde Flucht. Nach dem Ende des Krieges wanderte Faye Cukier in die USA aus und arbeitete als Schauspielerin und Model. Heute lebt sie in Köln und in Philadelphia/USA, den Winter verbringt sie gerne auf Malta. Für eine Reihe von Auftritten blieb sie in diesem Winter länger in Deutschland als sonst üblich. Ihre Autobiografie hat das NS-Dokumentationszentrum Köln unter dem Titel „Flucht vor dem Hakenkreuz“ veröffentlicht. Zurzeit steht ein Dokumentarfilm über ihr Leben kurz vor der Fertigstellung. Wenn es der Gesundheitszustand der agilen Dame zulässt, ist sie bei dem Konzert dabei.
Wechsel zwischen den Genres
Margaux und die Banditen – das sind virtuose Musiker und eine singende Schauspielerin aus Köln. Die Chansonprogramme von Margaux Kier beinhalten polnische und deutsche Lieder, alte und neue, schon gesungene und eigene Lieder, die Geschichten erzählen. Die melancholische, dann wieder freche und rhythmische Musik ist von der Band wunderbar arrangiert. Sie bildet den Rahmen, in den Margaux mit ihrer wandlungsfähigen Stimme hineintritt, während die Musiker mit überraschenden Partituren und einfühlsamen Soli die Sprache für jeden verständlich machen. Die poetische Begegnung der beiden Kulturen und die unterschiedlichen musikalischen Genres machen die Programme der Gruppe in jeder Beziehung spannend.
Das vom Kulturbüro der Stadt Essen geförderte Konzert gehört zu einer Reihe von insgesamt drei Veranstaltungen, mit denen die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Überruhr und die Kultur Offensive Ruhr ihre im Sommer begonnene Zusammenarbeit fortsetzen. Neben dem Konzert finden noch eine Fotoausstellung mit Auschwitz-Fotografien von Rolf Krause, Friederie Eybe und Olaf Eybe und ein Lesung zum Thema „Texte (nicht nur) über Auschwitz“ am gleichen Veranstaltungsort statt.
Weitere Informationen: www.kirche.ruhr
Die Fakten im Überblick
Und ewig wollen wir tanzen
Konzert mit Margaux und die BANDiten
30.01.2015, 20.00 Uhr
Auschwitz: 70 Jahre nach der Befreiung
Fotoausstellung
3 Positionen
Eröffnung: 23.01.2015, 19.00 Uhr
Vor der Ausstellungseröffnung: Gespräch mit Faye Cukier
23.01.2015, 18.00 Uhr
Texte (nicht nur) über Auschwitz
Lesung von Olaf Eybe
27.01.2015, 19.00 Uhr
Ort für alle Veranstaltungen
Stephanuskirche Essen-Überruhr,
Langenberger Straße 434, 45277 Essen-Überruhr
Autor:Olaf Eybe aus Essen-Ruhr |
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