Konzerte für die Seele
Große Oper, Gospels, festliche Chöre, Klassik, zarte Harfenklänge und am Ende „Standing Overtions“ für den Quartettverein „Frohsinn“ und seinen Mitwirkenden bei den Weihnachtskonzerten am 23. Dezember in der Herz-Jesu Kirche in Burgaltendorf.
Einstimmen auf die bevorstehenden Festtage wollte der Chor mit seinem von Chordirektor Thomas Scharf zusmmengestellten Programm, und mehr als 900 begeisterte Zuhörer ließen sich mit auf die Reise nehmen.
Thomas Scharf führte seine Sänger mit leichter und sicherer Hand trefflich durch die Chorwerke. Ausdrucksstärke bei „Nur ihm die Ehre“, leichte und beschwingte Durchwanderung des „Winterwunderlandes“, oder rhythmisch straffer Takt beim Gospel „Geh, ruf es von den Bergen“. Jederzeit war auch ein erkennbares Gespür für ein mächtiges Fortissimo, oder ein zartes Piano wie bei Regers „Wiegenlied“ zu bemerken.
Den weiblichen Solopart hatte man der Sopranistin Kerstin Steiner anvertraut. Die gebürtige Radebeulerin überzeugte mit ihrer Leichtigkeit und Eleganz in der Stimme und gefiel ganz besonders bei Mozarts „Halleluja“ und mit dem „Ave Maria“ von Gomez.
Wer könnte Negro-Spirituals besser interpretieren als ein Mann, dessen Vorfahren selbst Betroffene des Sklavenhandels waren. Dem Bass Edmund Zelotes Toliver gelang das mit „I wonder as I wander“ und „Rise up Shepherd and follow“ ebenso grandios wie "Deep River", das, gemeinsam mit dem Quartettverein gesungen, außergewöhliche Eindriglichkeit entfaltete.
Zarte Harfentöne entlockte die erst 14-jährige Schülerin Fabienne Bauer aus Burgaltendorf ihrem Instrument. Sie hatte sicher großes Lampenfieber, doch gestaltete sie ihren Part bei ihrem ersten großen Auftritt überhaupt ganz vorzüglich.
Ein Konzert lebt von der Vielfalt der Musik. Genau deshalb hatte Chorleiter Thomas Scharf zwei Kompositionen ins Programm genommen, die wenig mit Weihnachten zu tun hatten, aber aufgrund ihrer Ausdruckskraft jedes Konzert würzen: Einmal die Schluss-Szene des 2. Aktes aus der Verdi Oper „Die Macht des Schicksals“ - „Gelobt, gepriesen der heilige Name“, bei der sich Chor, Sopran und Bass zu einem mächtigen Klangkörper aufschwangen, zum zweiten Ihlau's sehr bekanntes „Jerusalem“, dessen Text auch heute noch nachdenklich stimmt und leider immer aktuell ist.
Nach den traditionellen Weihnachtsliedern "Am Weihnachtsbaum, die Lichter brennen", "Alle Jahre wieder" und Grubers "Stille Nacht" hatte man den Eindruck, dass die Zuhörer auf Weihnachten eingestimmt waren.
Schwerstarbeit hatte bei den Konzerten Oliver Haug. Der Pianist aus Münster war zu jeder Zeit ein einfühlsamer und hervorragender Begleiter am Flügel.
Die nächste Aufgabe wartet auf den Quartettverein „Frohsinn“ am Sonntag, den 13. Januar 2013, um 14 Uhr, bei der Mitgestaltung einer Weihnachtsvesper im Kloster Schuir.
Autor:Friedrich Krause aus Essen-Ruhr |
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