Guck mal, was da wächst! Kita St. Barbara in Byfang ist jetzt "Haus der kleinen Forscher"
Die kleine Cleo tastet vorsichtig über die Blumentöpfchen auf der Fensterbank im kath. St. Barbara-Kindergarten in Byfang. „Man muss fühlen, ob die Erde trocken ist und dann gießen.“ Die Keimlinge recken ihre Köpfchen bereits gen Himmel.
Cleo und ihre kleinen „Forscherkollegen“ sind schon ganz stolz auf ihre Zuchterfolge. Mitte März hatten die Kinder Sonnenblumen und Kresse ausgesät und wissen genau, worauf es dabei ankommt: „Die Kresse haben wir auf Watte getan“, berichtet Muriel. Die Sonnenblumensamen dagegen bekamen einen Untergrund aus Anzuchterde. „Die Blumen brauchen jetzt Sonne, Wasser und Wärme“, verrät Thea und ist schon gespannt, wie groß die Pflanzen tatsächlich einmal werden.
Jeden Tag schauen die Kinder, wie es ihren selbst ausgesäten Blümchen geht. „Das Ganze ist wirklich spannend für die Kinder und der Erfolg der Saat-Aktion kam praktisch übers Wochenende: Freitags ausgesät, konnte man am Montag schon die Keimlinge sehen“, berichtet Martina Reinecke, Leiterin der Kita St. Barbara.
Natur- und Umweltthemen zu explorieren gehört zum Konzept des Kindergartens auf Byfangs Höhen. Im vergangenen Jahr hat die Einrichtung für ihr Projekt „Forschen mit Fred“ den dritten Platz beim Essener Umweltpreis der Stadt Essen belegt (der KURIER berichtete). Mit Hilfe der beiden schlauen Handpuppen „Fred“, der Waldameise und „Finki“, dem Vogel, haben die Kinder Naturphänomenen nachgespürt und Zusammenhänge ergründet - zum Beispiel, wie Energie erzeugt werden kann und welche Geräte nur mit Strom funktionieren.
Schon damals war klar, dass der St. Barbara-Kindergarten in Sachen Natur und Umwelt am Ball bleiben will. „Die Kinder für die Natur und den Klimaschutz zu begeistern, ihnen zu vermitteln, wie wichtig Umweltschutz und Energiesparen für die Zukunft unserer Erde ist, ist uns enorm wichtig“, so Martina Reinecke.
Draußen auf dem Kita-Gelände laufen Linus und Louis vor, um ein weiteres Naturprojekt zu zeigen: Die frisch ausgesäte Schmetterlingswiese, die mit Natursteinen eingerahmt und mit einem Netz vor gefräßigen Vögeln geschützt ist. Die Kinder beobachten das Wetter und nicht nur Louis weiß, „wenn es genügend geregnet hat, brauchen wir die Wiese nicht zu gießen, wenn es trocken ist, dann schon“. Die beiden Freunde freuen sich schon auf die blühende Wiese und die Besucher, die von ihr angelockt werden. „Dann kommen die Schmetterlinge und die Marienkäfer“, prophezeit Linus und will eigentlich gar nicht so lange auf das Ergebnis warten: „Vielleicht sind ja Ostern schon die ersten Blumen da.“
Und es gibt noch einen Grund zur Freude bei den Kindern auf Byfangs Höhen: Für seine nachhaltige Begegnung mit naturwissenschaftlichen Phänomenen ist der St.-Barbara-Kindergarten unlängst als erste katholische Einrichtung in Essen mit dem Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ augezeichnet worden. Verliehen wird die Auszeichnung bundesweit von einer Initiative aus Helmholtz-Gemeinschaft, Mc Kinsey & Company, der Siemens Stiftung und der Dietmar Hopp Stiftung. „Solch ein erneuter Erfolg spornt natürlich an“, meint Kita-Leiterin Martina Reinecke, und hat für ihre kleinen Forscher sicher schon ein paar neue Ideen in Sachen Natur- und Umweltschutz auf Lager.
Autor:Melanie Stan aus Essen-Ruhr |
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