„Frieden ist nicht selbstverständlich“ - Gedenkstunde zum Volkstrauertag in Kupferdreh

Kranzniederlegung am Mehnmal im Benderpark
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Trüber Himmel, Regenwetter. So stellt man sich den Volkstrauertag vor. Auch in Kupferdreh gedenken die Menschen der Opfer von Krieg und Terrorismus. Trotz des schlechten Wetters kamen zahlreiche Bürgerinnen und Bürger zur Gedenkstunde der Bürgerschaft Kupferdreh in den Benderpark.

Nach der Einleitung durch den stv. Vorsitzenden der Bürgerschaft Kupferdreh, Otto Grimm, stellte Dr. Gamal Moukabari den Bezug zu den aktuellen Ereignissen in Syrien her und schilderte die Lage sehr eindrucksvoll, sehr persönlich und sehr anschaulich. Dr. Moukabari stammt aus Banias am Mittelmeer. Er ist aufgewachsen in einem multikulturellen, multiethnischen und multireligiösen Umfeld. Das hat gut funktioniert, weil man die Herkunft, die Ansichten und die Religion des anderen akzeptierte. Doch wurden im Laufe der Zeit die Menschen auseinanderdividiert. Systematische Unterdrückung durch die Staatsmacht und immer größere Unterschiede zwischen arm und reich führten zu einer Eskaltion, wie wir sie heute in Syrien vorfinden. Unterschiedlichste Gruppierungen liegen mit der Regierung im Krieg. Die Menschen fliehen, kommen ums Leben, Männer, Frauen, Kinder, alte Leute. Familien werden auseinander gerissen. Wie soll es weitergehen in Syrien? Auch Dr. Moukabari, der seit über 20 Jahren in Deutschland lebt, aber noch enge Kontakte nach Syrien hat, weiß es nicht. Seine Prognosen sind jedoch eher düster. So weiß Dr. Moukabari den Frieden ganz besonders zu schätzen, denn „Frieden ist nicht selbstverständlich“, wie er deutlich macht. Nach den sehr anschaulichen Ausführungen des gebürtigen Syrers trugen Pia Schlichting und Jenny van Führen Zitate von verschiedenen Menschen vor, die alle mit den Worten beginnen „Ich will Frieden, weil...“. Die beiden Jugendlichen haben sehr eindrucksvolle, sehr passende Zitate ausgesucht. „Es ist uns sehr wichtig, auch beim Volkstrauertag die Jugend einzubinden“, so Otto Grimm, der stellvertretende Vorsitzende der Bürgerschaft. „Dabei ist es auch wichtig, einen Bezug zur Aktualität herzustellen, denn mit den Ereignissen in den Weltkriegen, kann die Jugend heute nicht mehr viel anfangen, auch weil es immer weniger Menschen gibt, die authentisch davon berichten können.“ Bei diesem Konzept, nicht zuletzt auch wegen der interessanten Gastredner, ist es nicht verwunderlich, dass die Gedenkstunde der Bürgerschaft Kupferdreh von Jahr zu Jahr immer größeren Zuspruch erfährt.

Autor:

Fred van Führen aus Essen-Ruhr

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