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EISIGER Tag
WINTER
Erinnerungen....
Ein normaler Tag, so scheint es.
Er wacht auf und spürt gleich, es ist nicht gut.
Ihm ist nicht gut.
Sowas hat man ja mal´, das geht gleich wieder, denkt er so bei sich.
Mechanisch, ohne großen Antrieb startet er in seinen Tag.
Nicht ganz so wie immer, heute mal´nicht ins´Büro, aber er muss raus,
rüh, muss in die Kälte des Winters hinaus und Erledigungen machen.
Noch dunkel. Es ist frisch, es ist Winter.
Die Dunkelheit drückt, ihm ist nicht gut.
Er denkt, immerzu. An wärmere Zeiten, aber es gelingt ihm nicht, die Wärme zu halten, zu spüren.
Der Tag schleppt sich durch die Kälte, es wird heller. Nur kurz.
Der Wind weht von vorn. Eisig. Ihm ist immer noch nicht viel besser, obwohl der Wind ein wenig gut tut!
Ein normaler Tag, so erscheint es ihm, noch immer.
Gedanken kreisen, kalt im Kopf herum. Erfassen sein Herz, es wird schwer. Da drängt sich was´hoch, etwas raus... eine Träne. Kalt läuft die Träne über seine Wange, hoffentlich sieht es keiner.
Was ist das bloß für ein Tag!?
Es ist kalt. Es friert ihn so. So sehr.
Wieder kommen die schönen, und die weniger schönen Gedanken. Es wird ihm immer kälter, er geht weiter und weiter, nichts scheint zu trösten. Kaufen? Gucken? Trinken oder was´essen? Wozu?
Es ist ein eisiger Tag. Sein eisiger Tag.
Er erkennt, sie liebt ihn nicht. Nicht mehr. Er trauert. Ihm ist nun noch kälter, doch tief im Herzen war es doch gerade noch wärmer?! Oder nicht!?
Die Straßen sind voll von Menschen; er sieht sie nicht. Nicht wirklich. Ihm ist nur noch kalt, ganz kalt.
Wo ist all´die Wärme hin; war sie denn nicht da, gar nicht?
Da dreht er um und geht heim. Immer noch voller Eiseskälte, tief drin´. Doch es ist kein Herz aus Stein, es ist nicht aus Eis, es ist nur so, dass er nicht mehr geliebt wird. Schon lang nicht mehr. Es tut ihm weh, es tut ihm leid. Es ist die Kälte, die ihn so erschaudern läßt. Diese Kälte, mit der er vertrieben wurde aus seinem Traum, dem Traum vom Glück, dem Traum von Zweisamkeit.
Die Erkenntnis. Die eiskalten Worte, die so weh taten...
Es ist kalt. EISKALT. Da draußen.
Bewußt wird es ihm da, wie kalt es schon länger war.
Sein eisiger Tag geht bald zu Ende.
Der kälteste in seinem Leben.
Gleich ist es vorbei. Er kuschelt sich allein in seine Decke, und wieder weint er still vor sich hin. Kalt, ja, das war ihm. jetzt spürt er SEINE innere Wärme, die Geborgenheit in sich. Es tröstet. Hinweg über den Verlust. Verlust dieser Eiseskälte. Ein wenig. Bald sicher mehr.
Eisiger Tag.
Es wird folgen ein neuer Tag, und dann wieder einer.
Es kommen sicher noch kalte Tage, da draußen.
Hier drinnen, bei ihm, kann es nie wieder so eisig kalt werden.
Er läßt sie ziehen, die Kälte, weg aus seinem Leben.
Kein normaler Tag, denkt er.
Nun weiß er, sie hat ihn längst verlassen. Heimlich, gemein, und eisig kalt...
Eisiger Tag. Gehe zu Ende.
Ein neuer Tag, bringe ihm die Wärme, zurück.
TEXT + Fotos: AAT
zarte Versuche... zu texten...
Im LK´ 2011/2012 :-)
Autor:ANA´ stasia Tell aus Essen |
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