Ein EU-Projekt erlöst ein fast vergessenes Denkmal aus dem Dornröschenschlaf
Der Turm im Wald - Wie mit einer Zeche Heimat entstand und auch wieder verschwand - Teil 2
Im Folgenden kann ein wenig über den bergbau-historischen Hintergrund des Denkmals berichtet werden: 1890 errichtet war der Sockel der Unterbau für einen aus Ziegelsteinen errichteten Kamin. Mag sein, dass es ein Wetterkamin war (vgl.: https://www.kuladig.de/Objektansicht/P-WBuschmann-20090713-0011), mag sein, dass es der Schornstein des Kesselhauses der Zeche Victoria war (vgl.: https://www.kuladig.de/Objektansicht/A-KL-20100202-0006), die damals oben am Berg eine Schachtanlage betrieb.
Südlich des Schornsteins gab es einige Zechengebäude. Auf einem alten Foto, das um 1920 entstanden ist, kann man sogar ein eisernes Fördergerüst erkennen. Eines der Gebäude war ein Schmiede-, ein anderes das Steigergebäudes. Als absehbar war, dass die Kohleförderung hier eingestellt werden würde, beantragte die „Gewerkschaft Victoria“ den Umbau von diesen beiden Gebäuden. Man vergaß auch nicht die Versorgung der Leute. In der Schmiede sollten sechs Ställe für das übliche Kleinvieh, Schweine und Ziegen, entstehen, die „Steigerkaue“ sollte zu „Arbeiterwohnungen“ umgebaut werden. Wie der Lagekarte, die dem Bauantrag beigefügt war, entnommen werden kann, war eines der Gebäude bereits als „Ledigenheim“ ausgewiesen.
Eine ähnliche Funktion hatte beispielsweise die ehemalige Glashütte an der Wuppertaler Straße in Essen-Heisingen. In der Regel wohnten dort aus der Fremde (auch aus Norditalien) angeworbene Arbeitskräfte, teilweise Facharbeiter für den Ausbau der Stollenanlagen untertage. 1925 schloss die Zeche Victoria endgültig, der Bergbau war - hier zumindest - Geschichte.
Teil 1:
https://www.lokalkompass.de/essen-ruhr/c-kultur/der-turm-im-wald-wie-mit-einer-zeche-heimat-entstand-und-auch-wieder-verschwand_a1561679
Fortsetzung folgt.
Autor:Ralf Kaupenjohann aus Essen-Ruhr |
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