Abenteuer Sternsingen
Rund um den Dreikönigstag am 6. Januar sind wieder die Sternsinger unterwegs. Das Motto der Aktion Dreikönigssingen 2012 lautet „Klopft an Türen, pocht auf Rechte!“. Der STEELER KURIER begleitete „Gruppe 9“ der St. Barbara Gemeinde beim Gang von Tür zu Tür.
Gefühlte Windstärke 10, die Krone sitzt: Sarah, Alena, Bjarne und David, in voller Montur, frieren, sind aber frohen Mutes. Sechs Straßen sind heute zu beackern, die Stimmen wurden bereits geölt. Werden wohl viele Leute dem Ruf der Sternsinger folgen und eine Spende locker machen?
„Ich bin bereits zum achten Mal dabei, mein großer Bruder hat bereits den Mohr gespielt“, erzählt David. Seine Mutter Elli Göhausen, Gemeindemitglied und ehrenamtliche Helferin, führt die kleine Truppe an, muntert ab und zu auf, wenn Anwohner nicht anzutreffen sind und klebt den Segensspruch an die Türrahmen, falls diese für die Kleinen nicht zu erreichen sind. Klassische Kreide ist passé.
Göhausen erklärt: „Was die Kinder hier leisten, ist wirklich toll! Meine kleine Sarah war schon damals im Tragetuch dabei, ich bin sehr stolz auf meine kleinen Könige.“
Etwas frustriert schauen die vier Sternsinger drein, als auch der dritte Anwohner nicht öffnet.
Doch dann, ein Licht wird angeknipst, die Türklinke heruntergedrückt.
David, der erfahrenste Sternsinger, stimmt eines der sieben Lieder an, die die St. Barbara Gemeinde ausgewählt hat.
„Und immer bitten wir für die Kinder dieser Welt, um eine gute Gabe, um etwas Geld“, erklingt es. Nun noch schnell den Segensspruch an die Tür (Chistus + Mansionem + Benedicat = Christus segne dieses Haus!) und schon dürfen sich die Besucher aus dem Morgenland über eine Spende für die Rechte der Kinder und etwas zum Naschen freuen. Das diesjährige Beispielland der Aktion ist Nicaragua, aber auch hierzulande werden Hilfsprojekte mit dem Erlös unterstützt.
„Mir gefällt das Sternsingen sehr, weil man immer auf neue Leute trifft“, sagt David. Auch Bjarne hat Spaß am Singen und Spendensammeln. Nächstes Jahr möchte er auf jeden Fall wieder mitlaufen.
Trotz aller Begeisterung werden es immer weniger Sternsinger und Begleiter. Göhausen: „Wir hatten in diesem Jahr Schwierigkeiten, genügend engagierte Leute zu bekommen, die die Kinder begleiten. Aber ich kann es verstehen: Viele Eltern sind berufstätig und können sich nicht einfach so zwei Tage freinehmen.“
Trotz durch mangelnder Einsatzkräfte und stürmischer Wetterverhältnisse sind die Sternsinger nicht zu entmutigen. Auch wenn hier und da mal ein Brillant aus dem verzierten Umhang fällt, weil eine Windböe doch etwas zu stark am Gewand gezerrt hat.
Am Ende des Tages sind die Sänger geschafft, aber zufrieden.
„Morgen geht es weiter, mal schauen, ob dann noch mehr Leute die Tür öffnen!“, freut sich die gespannte Alena.
Autor:Niklas Cordes aus Essen-Ruhr |
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