"Sommersause" auf der Wiese
Leitungswechsel im Josefshaus komplett vollzogen
"Die Kinder profitieren von der Kontinuität", sagt Daniela Westmeyer, Leiterin des Kinderheims St. Josefshaus und Geschäftsführerin der Kinder- und Jugendhilfe St. Peter. "Die Änderung sind bei uns in sehr ruhigem Fahrwasser vonstatten gegangen."
Seit etwa einem halben Jahr arbeitet das neue Leitungsteam im Kinderheim St. Josefshaus. "Wir haben die Verantwortungsbereiche neu aufgeteilt", erklärt Westmeyer. Dies sei nötig geworden, da die die Aufgaben über die Jahre mehr geworden seien, die Verwaltungsebene jedoch nicht mitgewachsen sei.
"Wir haben eine Bereichsleiterebene eingeführt, aber die Menschen sind hiergeblieben", sagt Frederik Schmülling, einer der pädagogischen Bereichsleiter und stellvertretender Kinderheimsleiter. Weitere pädagogische Bereichsleiter sind Heike Wagner, Susanne Krämer und Bettina Branges-Wissing. Außerdem zum Team gehören Pastor Sven Goldhammer sowie Michael Scheiermann, Vorsitzender des Verwaltungsrats.
"Es sind alles langjährige Mitarbeiter hier, die das Leitbild seit Jahren kennen und verinnerlicht haben", betont Schmülling. Zum Leitgedanken gehört, ein Zuhause für teils hochbelastete und oft verstörte Kinder und Jugendliche und junge Erwachsene zu bieten, und sie dabei langfristig zu begleiten und zu erziehen. Man sieht sich nicht als Behandlungs- oder Übergangseinrichtung, sondern als "Lebensort mit allen Qualitäten". In der gesamten Einrichtung wird mit traumapädagogischem Konzept gearbeitet.
Neben dem Kinderheim St. Josefshaus in Kettwig, gibt es auch noch die Tagespflege und die Jugendresidenz in Mülheim-Mintard und Essen-Altendorf. Zwei der Kindergruppen sind in Mintard. "Hier ist es idyllisch für die jüngeren Kinder", sagt Bettina Branges-Wissing. Was für die Kleinen idyllisch ist, wird für die älteren Kinder jedoch zunehmend unattraktiv. "Deshalb bieten wird den Jugendlichen an ,umzuziehen'", erklärt Daniela Westmeyer. Etwa in die Außenwohngruppen in Altendorf, wo sie lernen können, sich selbst zu organsieren. Das ist eine der Neuerungen in der Kinder- und Jugendhilfe St. Peter.
Mal ein anderes Format ausprobieren
Eine weitere ist das große Sommerfest, das in diesem Jahr zum ersten Mal gefeiert wird. Am Sonntag, 25. August, steigt die "Sommersause" von 15 bis 20 Uhr auf der Wiese der Familie Kammesheidt. "Wir wollten mal ein anderes Format ausprobieren", erklärt Westmeyer. "Es wird ein großes Fest für Kinder, hier können auch junge Familie teilnehmen. Und wir wollen uns natürlich auch gerne vorstellen." Den Namen "Sommersause" haben die Kinder und Jugendlichen übrigens selbst gewählt.
Das Fest wird auch gleichzeitig gemeinsamer Abschluss der Erlebniswoche, die in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfindet. In fünf verschiedenen Modulen können die Jugendlichen sich hier in der letzten Ferienwoche ausprobieren. "Unter anderem gibt es verschiedene Kletterbereiche", sagt Heike Wagner, die die Woche organisiert. Im "Paddelmodul" stehen Aktivitäten wie Drachenboot fahren, Rafting oder Wildwasser-Kajak auf dem Programm. Im Basiscamp bei Bauer Kammesheidt wird es Bogenschießen geben, tanzen und schnitzen.
Das katholische Kinderheim St. Josefshaus wurde 1857 unter der Leitung der Schwesternschaft "Arme Dienstmägde Jesu Christi" gegründet und 1988 an eine weltliche Leitung übergeben.
2004 wurde die Kinder- und Jugendhilfe St. Peter durch die Kirchengemeinde St. Peter Kettwig gegründet.
Man will hochbelasteten Kindern und Jugendlichen einen sicheren Lebensort anbieten. Das Kinderheim ist eine traumapädagogische Intensiveinrichtung.
1995 wurde der Förderkreis des Kinderheims St. Josefshaus gegründet, der den Kindern weitere Maßnahmen finanziert.
Autor:Annette Schröder aus Bochum |
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