„Laufend helfen“ – Sportlicher Einsatz für den guten Zweck

(v.l.n.r.) Marc Böhme und Jörg Bunert (Laufsport bunert), Henning Baum (Schauspieler und Schirmherr der Aktion), Simone Oster („Schwere Last von kleinen Schultern nehmen“), Janina Krüger („Tandem“), Sybille Braun („Carolinenhof“), Tim Geldmacher (Vorstand Ehrenamt Agentur Essen e.V.), Przemek Przybylla (RWE Deutschland AG).  Foto-Quelle: Ehrenamt Agentur Essen e.V.
  • (v.l.n.r.) Marc Böhme und Jörg Bunert (Laufsport bunert), Henning Baum (Schauspieler und Schirmherr der Aktion), Simone Oster („Schwere Last von kleinen Schultern nehmen“), Janina Krüger („Tandem“), Sybille Braun („Carolinenhof“), Tim Geldmacher (Vorstand Ehrenamt Agentur Essen e.V.), Przemek Przybylla (RWE Deutschland AG). Foto-Quelle: Ehrenamt Agentur Essen e.V.
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In rund einem Monat ist es soweit, dann werden über 8.000 Läufer beim 4. Essener Firmenlauf an den Start gehen. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange und in vielen Unternehmen trainieren die Teilnehmer, um für die 5,1 km lange Strecke gewappnet zu sein. Die Anstrengung macht nicht nur sportlich fit, sondern kann auch der guten Sache dienen! Wer die Strecke läuft, kann dies mit einer Spende verbinden. "Laufend helfen" ist das Motto und vier ganz unterschiedliche soziale Projekte warten auf Hilfe für ihre wichtige Arbeit. "30 Tage vor dem Startschuss bleibt noch Zeit, um aktiv zu werden!", motivierte Tim Geldmacher, Vorstandsmitglied der Ehrenamt Agentur Essen e.V. und Mitinitiator von "Laufend helfen" auf der Pressekonferenz zum Charity-Lauf.

"Bisher sind insgesamt ca. 10.000 Euro für die vier Projekte 'Tandem', 'Schwere Last von kleinen Schultern nehmen', 'Carolinenhof' und 'Begleitung für Senioren' gespendet worden", erklärte Janina Krüger, Geschäftsführerin der Ehrenamt Agentur, vor Pressevertretern und Partnern. Dass hier noch viel Potenzial nach oben besteht, war allen klar. Als Schirmherr und Läufer engagiert sich der bekannte Schauspieler Henning Baum für "Laufend helfen" und machte seinen Respekt vor den vier vorgestellten Projekten deutlich: "Wir müssen uns als Gesellschaft einsetzen! Eltern müssen sich um ihre Kinder und Starke um die Schwächeren kümmern!" Wo dies, aus verschiedensten Gründen, nicht mehr greift, leisten Initiativen wie die "Herzensprojekte" bei "Laufend helfen" einen ungemein wertvollen Beitrag.

Eindrücklich schilderten die eingeladenen Projektvertreter aus ihrer Arbeit. Simone Oster und Kirsten Becker vom Verein Menschenmögliches erzählten aus ihrem Projekt „Schwere Last von kleinen Schultern nehmen“. Heilpädagogin Kirsten Becker betreut im Rahmen des Projekts Kinder und Jugendliche, bei denen sehr enge Angehörige unheilbar krank sind. Anschaulich sprach sie über ihre schwierige Arbeit und wie ihr Einsatz manch ausweglos scheinende emotionale Belastung lösen kann. "Durch Krankheit verschieben sich ganz oft die Grenzen innerhalb von Familien. Eltern wollen ihre Kinder mit dem drohenden Tod nicht belasten. Die Kinder wiederum sind vielfach mit ihren Ängsten und Sorgen überfordert", berichtete Becker eindrücklich. Sie und ihre Kollegen sind für alle Familienmitglieder da, hören zu und beraten – auch über den Tod des geliebten Angehörigen hinaus.

Zuhören ist eine unscheinbare aber unbezahlbare Geste. Dies weiß auch Arndt Sauer vom Mehrgenerationenhaus zu berichten. Er ist aktiv für „Begleitung für Senioren“. In Kooperation mit der Ehrenamt Agentur ist dieses Projekt entstanden, um Senioren aus der Vereinsamung zu helfen. Arndt Sauer machte deutlich: "Es gibt Bereiche in der Gesellschaft, die sind defizitär und brauchen unseren Einsatz. Es ist unglaublich, wie viele Menschen in Essen alleinstehend sind, ohne Sozialkontakte und die unter Einsamkeit leiden". Das Konzept des Projekts hilft hier auf simple und zugleich handfeste Weise. Ehrenamtliche werden zu „Seniorenbegleitern“ und schenken älteren Menschen Zeit und Aufmerksamkeit. Ein einfühlsames Gespräch oder ein offenes Ohr können oft Wunder bewirken.

Von kleinen Wundern wusste auch Sibylle Braun zu berichten. Sie stellte den "Carolinenhof" vor. Dort wird integratives Reiten betrieben und mithilfe von Hippotherapie das Leben von erkrankten Kindern verändert. Pferde können einen enorm positiven Einfluss auf schwerstbehinderte Kinder haben. Die gutmütigen Tiere sprechen auf eine ganz eigene Art an. Die Krankheitsbilder der kleinen Patienten sind vielfältig: sie reichen von Spastik und Multipler Sklerose, auf der einen Seite, bis zu Kindern mit Entwicklungsverzögerungen, Aufmerksamkeitsstörungen, Bulimie und traumatisierten Kindern auf der anderen Seite. Ihnen allen wird durch das therapeutische Reitangebot auf dem „Carolinenhof“ geholfen, denn das Reiten hat eine nachweislich wohltuende Wirkung auf Körper und Seele.

Die Unterschiedlichkeit der Projekte machte deutlich: Überall in unserer Gesellschaft wird Engagement gebraucht! Janina Krüger stellte das vierte "Herzensprojekt" vor. Bei "Tandem - ein Mentoren-Projekt für Jugendliche" geht es darum, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu unterstützen. Sie sollen ihre Stärken und Talente nutzen können, lernen in Teams zu arbeiten, Konflikte zu bewältigen und selbstbewusst durchs Leben zu gehen. Für viele von uns klingt dies selbstverständlich, doch gibt es auch in Essen nicht wenige junge Menschen, die auf sich allein gestellt sind. "Ihnen fehlen Ansprechpartner! Vorbilder und Ratgeber sind manchmal rar gesät.", stellte Janina Krüger fest. "Tandem" setzt genau dort an. Ehrenamtliche Mentoren investieren Zeit für einen jungen Menschen und helfen mit ihrer Erfahrung, damit die Zukunft der jugendlichen Teilnehmer gelingt. „Was möchte ich aus meinem Leben machen?“, „Wo liegen meine Stärken?“, „Welcher Beruf könnte mir Spaß machen?“ – all diese Fragen bewegen Jugendliche sehr. Da ist es gut, wenn ein Mentor zur Seite steht, Zeit schenkt und als Vorbild Ideen liefert.

All diese Projekte leben aus dem Einsatz engagierter Menschen. Genauso fußt "Laufend helfen" auf den Teilnehmern des Essener Firmenlauf. Sie für die gute Sache zu gewinnen, ist den Machern des Laufs ein Anliegen. "Für uns ist es eine Ehrensache gewesen, 'Laufend helfen' mit dem Laufevent zu verbinden!", erklärte Marc Böhme von Laufsport Bunert. Das Unternehmen organisiert den Firmenlauf und konnte 2014 schon nach drei Tagen verkünden, dass mit 8.000 Läufern alle Startplätze vergeben sind. Die Warteliste sei lang, verriet Jörg Bunert von Laufsport bunert. Er lobte die Zusammenarbeit mit der Stadt Essen und der Essener Verkehrs AG, die einen immensen Aufwand betreibe, damit die Strecke frei für die vielen Läufer sein wird. Wenn viele einzelne Akteure mitanpacken, dann kann vieles gelingen. Tim Geldmacher ermunterte noch einmal: "Suchen Sie sich Ihr Herzensprojekt aus. Unterstützen Sie, laufen Sie mit, spenden Sie oder werden Sie Mitglied!"

Hendrik Rathmann

Autor:

Hendrik Rathmann aus Essen-Süd

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