EVANGELISCHE KIRCHE IN ESSEN
Kreissynode wählte Pfarrer Heiner Mausehund zum Assessor und Pfarrerin Silke Althaus aus Kettwig zur neuen Skriba

Unser Foto zeigt alle Neugewählten und Neuberufenen gemeinsam mit Superintendentin Marion Greve, von links nach rechts: Marco Pfeiffer (neues Mitglied im synodalen Finanzausschuss), Pfarrer Pieter Roggeband (neuer Beauftragter für fremdsprachige Gemeinden im Kirchenkreis Essen), Pfarrerin Silke Althaus (zur Skriba des Kirchenkreises gewählt), Superintendentin Marion Greve, Pfarrer und bisheriger Skriba Heiner Mausehund (zum Assessor gewählt), Dr. Joachim Felix Panek (zum 2. Synodalältesten im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises gewählt). | Foto: Kirchenkreis Essen/Stefan Koppelmann
  • Unser Foto zeigt alle Neugewählten und Neuberufenen gemeinsam mit Superintendentin Marion Greve, von links nach rechts: Marco Pfeiffer (neues Mitglied im synodalen Finanzausschuss), Pfarrer Pieter Roggeband (neuer Beauftragter für fremdsprachige Gemeinden im Kirchenkreis Essen), Pfarrerin Silke Althaus (zur Skriba des Kirchenkreises gewählt), Superintendentin Marion Greve, Pfarrer und bisheriger Skriba Heiner Mausehund (zum Assessor gewählt), Dr. Joachim Felix Panek (zum 2. Synodalältesten im Kreissynodalvorstand des Kirchenkreises gewählt).
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Die Kreissynode des Kirchenkreises Essen hat den bisherigen Skriba des Kirchenkreises, Pfarrer Heiner Mausehund, zum Assessor und ersten Stellvertreter von Superintendentin Marion Greve gewählt. Neue Skriba und zweite Stellvertreterin wird Pfarrerin Silke Althaus aus der Kirchengemeinde Kettwig. Die Einführung findet am 5. Juli in der Essener Marktkirche statt.

Zu ihrer 23. ordentlichen Tagung war die Synode, das Kirchenparlament der Evangelischen Kirche in Essen, am 24. und 25. Mai im Gemeindehaus der Evangelischen Kirchengemeinde Schonnebeck zusammengekommen. Die Versammlung begann mit einem Abendmahlsgottesdienst in der Immanuelkirche; die Predigt hielt Pfarrerin Eva Gabra. Im Anschluss hielt Oberkirchenrätin Henrike Tetz das Grußwort für die Evangelische Kirche im Rheinland; die Grüße der Stadt überbrachte Muchtar Al Ghusain, Beigeordneter der Stadt Essen für Jugend, Bildung und Kultur.

Nach dem Jahresbericht von Skriba Heiner Mausehund und einem Bericht über die Arbeit der 27 Kirchengemeinden war die Neuwahl einer Assessorin bzw. eines Assessors und ggf. auch einer bzw. eines Skriba Schwerpunkt des Abends. Die Assessorin bzw. der Assessor ist die Stellvertretung der Superintendentin und im Kirchenkreis Essen insbesondere auch für die Konzeption, Weiterentwicklung und Aufsicht über fast alle Gemeindeübergreifenden Dienste zuständig (Telefonseelsorge, Bildungswerk, Religionsunterricht an Schulen, Jugendarbeit, Notfallseelsorge, Krankenhausseelsorge, Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge, Behindertenreferat, Kreiskantorat, Studierendenzentrum; Ausnahmen: Das Diakonische Werk und die Öffentlichkeitsarbeit sind der Superintendentin zugeordnet). Die Neuwahl war nötig, weil die bisherige Assessorin, Pfarrerin Erika Meier, erklärt hatte, dass sie ihr Amt aus persönlichen Gründen zu dieser Synode wieder zur Verfügung stellen werde.

Einziger Kandidat für das Amt des Assessors war der jetzige Skriba des Kirchenkreises, Pfarrer Heiner Mausehund. Der 62jährige Theologe war viele Jahre lang als Gemeinde- und Schulpfarrer tätig, bevor er im Juni 2014 zum Skriba gewählt wurde, und verfügt über mehrere Zusatzqualifikationen in den Bereichen Seelsorge, Beratung, Coaching und Krisenmanagement. „Mein Ziel ist es, den Gemeindeübergreifenden Diensten auch in Veränderungsprozessen ein verlässlicher Ansprechpartner zu sein, gut zuzuhören, die Stärken der Mitarbeitenden zu fördern, Transparenz zu ermöglichen und zur Eigeninitiative zu ermutigen“, sagte Heiner Mausehund in seiner Vorstellung. „Ich finde es wichtig, offen für Innovationen zu sein und auch die geistliche, supervisorische und seelsorgerliche Begleitung hat für mich eine große Bedeutung. Mir liegt viel an einer wertschätzenden Atmosphäre, die Raum gibt für Lob und Anerkennung wie auch für gegenseitiges Hinterfragen und die Bereitschaft, miteinander und voneinander zu lernen.“

Weil Heiner Mausehund von der Synode zum Assessor gewählt wird, erfolgte noch am selben Abend eine Nachwahl für das Amt der bzw. des Skriba. Die bzw. der Skriba ist die zweite Stellvertretung der Superintendentin und im Kirchenkreis Essen insbesondere auch für die Aufsicht über die Kirchengemeinden, ihre Presbyterien, ihre Verbände und deren Organe zuständig. Einzige Kandidatin für dieses Amt war Pfarrerin Silke Althaus aus der Evangelischen Kirchengemeinde Kettwig: Die 55jährige Theologin hat vor ihrem Studium eine Ausbildung zur Erzieherin und Diakonin absolviert und war einige Jahre im Bereich der Jugendhilfe tätig. Zu ihren Zusatzqualifikationen zählen unter anderem ein Auslandsvikariat bei der United Church of Christ (UCC) in den Vereinigten Staaten von Amerika sowie Fortbildungen in Seelsorge, Führen und Leiten und Gottesdienst-Coaching. „Bei meiner Arbeit lasse ich mich von dem Ziel leiten, Konflikte frühzeitig zu erkennen, zu benennen und gemeinsam nach Klärungen zu suchen“, kündigte Silke Althaus an. „Klare Absprachen und die deutliche Formulierung von Erwartungen und Kritik sind mir in solchen Situationen sehr wichtig.“ Die Verabschiedung der bisherigen Assessorin und die Einführung des neuen Assessors und der neuen Skriba finden am 5. Juli um 17 Uhr in der Essener Marktkirche statt.

Weitere Wahlen, innovative Projekte

Darüber hinaus wurde am Freitagabend Dr. Joachim Felix Panek zum 2. Synodalältesten im Kreissynodalvorstand gewählt. Marco Pfeiffer aus der Kirchengemeinde Rellinghausen wurde in den synodalen Finanzausschuss des Kirchenkreises berufen. Die Synodalbeauftragung „Fremdsprachige Gemeinden im Kirchenkreis Essen“ übernimmt zukünftig Pfarrer Pieter Roggeband aus der Evangelischen Kirchengemeinde Altenessen-Karnap. – Am Samstag informierten sich die Mitglieder der Synode über eine Reihe innovativer Projekte, die der Kirchenkreis aus seinem Innovationsfonds zur Umsetzung der neuen Kirchenkreiskonzeption fördert. „Kirche ist lebendig - und um lebendig zu bleiben, müssen wir uns bewegen“, sagte Superintendentin Marion Greve in ihrer Einleitung. „Ich bin sicher, dass eine aktive Gestaltung und innovative Projekte ein wichtiger Beitrag sind, um unsere Zukunftsfähigkeit trotz schwieriger Rahmenbedingungen zu erhalten.“ Unter dem Motto „Welche Kirche morgen?“ präsentierten sich die folgenden Projekte: „Stärkung der externen, dialogorientierten Kommunikation auf digitalen Plattformen“, „Internationale Gemeinde“, „Ökumenische Segensfeiern für Neugeborene“, „Alle sind Stadt – KD 11/13“, „Ehrenamtsmanagement im Kirchenkreis“, „Band in der Region“, „Hauptamtliche Fachkraft für die Initiative raumschiff.ruhr“, „Außenarbeitsplätze für Menschen mit Behinderung“, „Mailseelsorge“, „Netzwerk weiter“, „Forum Advocacy: Die im Dunkeln sieht man nicht“ – „Arbeitskreis Zukunft“.

Letzte Tagesordnungspunkte waren am Samstag ein Bericht aus dem Fachausschuss für Kindertageseinrichtungen und ein Beschluss zum aktuellen Stand der geplanten Reform des Kinderbildungsgesetzes. In dem mit großer Einmütigung verabschiedeten Antrag kritisieren die Synodalen den vorgelegten Referentenentwurf mit deutlichen Worten. So verfehle er insbesondere das angestrebte Ziel, kirchlichen Kindertagesstätten eine auskömmliche Finanzierung zu garantieren. Zwar gebe es auch positive Ansätze und für freie Träger würde ein leicht geringerer Trägeranteil gelten. Doch weil Pauschalen, die bisher ohne eigenen Trägeranteil gewährt wurden (Verfügungspauschale, U3-Pauschale), zukünftig in die erhöhte Kindspauschale fallen sollen, fielen somit Trägeranteile auch für diese Summen an – Ergebnis: Die freien Träger müssten unter dem Strich sogar höhere Trägeranteile als vor der Reform zahlen und blieben weiterhin auf freiwillige Leistungen der Kommunen angewiesen. Den Wortlaut des Beschlusses dokumentiert der Kirchenkreis auf seiner Homepage www.kirche-essen.de.

Mit dem traditionellen Schlusslied und einem Segenswort der Superintendentin ging die Kreissynode gegen 14.30 Uhr zu Ende.

Stichwort: Kreissynode

Die Kreissynode ist das Kirchenparlament des Kirchenkreises; sie ist für Grundsatzentscheidungen über Zielsetzung, Planung und Durchführung der Arbeit im Kirchenkreis zuständig und trägt formell die Gesamtverantwortung. Der Essener Kreissynode gehören über 150 Delegierte an, die aus den 27 Kirchengemeinden sowie aus den Referaten, Diensten und Einrichtungen des Kirchenkreises entsandt werden. Die Kreissynode wird zweimal im Jahr, im Frühjahr und im Herbst, zu ordentlichen Tagungen einberufen und wird durch die Superintendentin geleitet. Zwischen den Synoden wird der Kirchenkreis durch den Kreissynodalvorstand geleitet.

Autor:

Stefan Koppelmann aus Essen

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