Das „Heinzelwerk“ löst Alltagsprobleme – Ehrenamt Agentur Essen e.V. und DRK Kreisverband Essen e.V. organisieren Nachbarschaftshilfe

Gegenseitige Hilfen bei alltäglichen Arbeiten stellen in Dorfgemeinschaften die Normalität dar. Man kennt einander und schnelle Hilfe wird meist unkompliziert geleistet. In der Anonymität einer Großstadt wie Essen fehlen diese informellen Netzwerke oftmals. In Mülheim hat man daher vor fünf Jahren mit dem „Heinzelwerk“ eine neuartige Initiative gestartet. Nachbarschaftshilfe wird dort zentral organisiert. Hilfsbedürftige und Hilfsbereite werden zusammengebracht. Die Ehrenamt Agentur Essen e.V. und der Kreisverband Essen e.V. des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bringen diese Idee nun nach Essen!

Kleinere Alltagsarbeiten sind für die meisten von uns schnell gelöst. Eine kaputte Glühbirne wechseln, ein schiefes Regal richten, den wackeligen Stuhl begradigen, einen Rauchmelder anbringen – wer körperlich und geistig fit ist, löst derartige Probleme nebenher. Doch für viele Senioren, Menschen mit Behinderungen oder Bedürftige können diese kleinen Probleme zu einer echten Herausforderung werden. Da stellt die Hilfsbereitschaft der Nachbarn eine immense Unterstützung dar. Essen ist eine Großstadt. Nicht immer kennen sich Nachbarn persönlich. Wer Hilfe braucht, weiß manchmal nicht, wen er darum bitten könnte. Dabei gibt es in der Ruhrgebietsmetropole ein großes Potential an handwerklich begabten Menschen, die ihren Mitmenschen unkonventionell und ehrenamtlich helfen möchten.

Das „Heinzelwerk“ soll hier als stadtweite Anlaufstelle für Hilfesuchende und Engagierte dienen. Wer Unterstützung bei Alltagstätigkeiten benötigt, kann sich direkt beim DRK melden. Wichtig ist dabei, dass es sich um einfache Tätigkeiten im Sinne einer Nachbarschaftshilfe handelt. Darunter fallen Dinge wie Türscharniere ölen, Stuhlbeine richten, Bilder aufhängen, Wasserhahn abdichten oder bei einem Schriftwechsel helfen. Alle umfangreicheren Arbeiten, wie das Verlegen von Laminat, Tapezierarbeiten sowie Reparaturen an fest installierten Gas-, Wasser- oder Elektroleitungen sind leider ausgeschlossen. Das ehrenamtliche „Heinzelwerk“ stellt keine Konkurrenz für professionelle Handwerksbetriebe dar, im Gegenteil: Die Initiative wird sogar von der Kreishandwerkerschaft Essen unterstützt!

Ab sofort werden motivierte Essenerinnen und Essener gesucht, die als „Heinzelwerker“ aktive, ehrenamtliche Nachbarschaftshilfe leisten und ihre Zeit sowie ihr handwerkliches Geschick für Andere einsetzen möchten. Sie sollten kommunikativ sein, ein gewisses Improvisationstalent besitzen und ein offenes Ohr für die Hilfesuchenden haben.
Eine praktische Berufsausbildung wird nicht vorausgesetzt, doch sind (pensionierte) Handwerker, auch Meister, Gesellen oder Ingenieure, die ihr Know-how einbringen möchten, herzlich willkommen. Alle eingehenden Hilfsanfragen werden in einem EDV-Programm des DRK gespeichert und von den „Heinzelwerkern“ abgearbeitet. Die Einsätze werden immer im Zweier-Team durchgeführt. Jeder Engagierte wird durch das Deutsche Rote Kreuz auf diese ehrenamtliche Aufgabe vorbereitet: mit einem Erste-Hilfe-Kurs, einer Schulung zur eingesetzten Software und natürlich dem“ Knigge“ für den ehrenamtlichen Einsatz in einer Privatwohnung. Als Essener „Heinzelwerker“ wird man außerdem kostenloses Mitglied des DRK und ist darüber auch versichert.

Interessierte können sich gerne direkt bei Norbert Drüke, dem Ehrenamtsmanager des DRK, unter der Telefonnummer 0201- 84 74 341 oder per Mail unter norbert.drueke@drk-essen.de melden. Die Ehrenamt-Agentur beantwortet Ihnen gerne weitere Fragen und berät Sie zu dieser freiwilligen Tätigkeit. Sie ist unter der Telefonnummer 0201 – 839 1490 oder per Mail an info@ehrenamtessen.de erreichbar.

Hendrik Rathmann