Älteren Menschen Lebensfreude schenken
Seit Oktober des vergangenen Jahres schenken Seniorenbegleiter älteren Menschen im Bezirk III (Altendorf, Frohnhausen, Holsterhausen, Fulerum, Haarzopf, Margarethenhöhe) regelmäßig Zeit und Aufmerksamkeit. Mit Ausflügen, Spielenachmittagen oder entspannenden Spaziergängen vertreiben die Ehrenamtlichen die Einsamkeit, die nicht selten zum Alltag der Senioren gehört. Die Ehrenamt Agentur organisiert gemeinsam mit der Wohnbau eG und dem Mehrgenerationenhaus in Essen-Altendorf das Projekt „Seniorenbegleiter“. Sie akquiriert, berät und vermittelt Freiwillige an die Menschen, denen aus verschiedensten Gründen soziale Kontakte fehlen.
Und das tut sie mit großem Erfolg. Seit dem Start der Initiative im letzten Herbst konnten bereits 18 Ehrenamtliche als Seniorenbegleiter gewonnen und somit neue vertrauensvolle Beziehungen gestiftet werden, die zur Lebensqualität der älteren Bewohner beitragen. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Projektverlauf“, findet Frank Skrube, der als Marketingleiter bei der Wohnbau eG die Seniorenbegleitung für die älteren Bewohner initiiert hat.
Jennifer Bellissimo, die Ansprechpartnerin für die Ehrenamtlichen und Senioren im „Koordinationszentrum“ Mehrgenerationenhaus berichtet von den Erfahrungen mit diesem Projekt: „Die betreuten Senioren berichten uns immer wieder, wie glücklich sie über das Angebot sind. Die meisten haben sonst niemanden mehr, mit dem sie etwas unternehmen können.“ Die Seniorenbegleiter seien oft die einzigen Bekanntschaften, die für etwas Zerstreuung sorgten. „Eine ältere Dame hat oft schon den Rucksack an, wenn der Seniorenbegleiter sie besucht“, erzählt Bellissimo. Sie sei auf eine Sauerstoffflasche angewiesen, doch gebe der Ehrenamtliche ihr wieder neuen Lebensmut. „Gemeinsam waren sie beim Flughafen, um Flugzeuge zu beobachten, oder sind sogar drei Stunden lang durch Oberhausen gelaufen.“
Solche Geschichten höre sie immer wieder bei den Reflexionstreffen der Seniorenbegleiter, die an jedem zweiten Samstag im Monat im Wohnbau-Treffpunkt (Mülheimer Straße 51, 45145 Essen) stattfinden. „Dort erhalten sie Fortbildungen, können sich untereinander austauschen und auch ihre Probleme schildern - die gibt es aber eigentlich nie“, freut sich Bellissimo. Gabriele Jagalski ist eine Projektteilnehmerin. Sie begleitet gleich zwei Seniorinnen. „Wir haben immer was zu lachen und viel Freude miteinander“, resümiert Jagalski. „Die gemeinsame Zeit ist immer toll.“ Damit beide Seiten das Projekt genießen können, veranstaltet das Mehrgenerationenhaus Workshops, in denen die Ehrenamtlichen auf die Begleitung eines Senioren vorbereitet werden.
Außerdem bieten die Mitarbeiter des Mehrgenerationenhauses auch kostengünstige Dienstleistungen für den Haushalt an – von Schneeschippen über Bügeln bis hin zur Anlieferung von Essen. Die Aufwandsentschädigungen dafür berechnen sie individuell.
Autor:Hendrik Rathmann aus Essen-Süd |
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