Abends im Museum
Kettwig. Ein klein wenig Nostalgie beim Unternehmertreff von KettIN: Es fand in den Räumen des Kettwiger Museums statt. Ein guter Anknüpfungspunkt, konnte man doch auf die Wurzeln des Unternehmertums zurückblicken.
Ein wenig Wehmut kam bei dem einen oder anderen beim Blick auf die alten Ladenkassen auf. Der Verein Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunde trägt seit 1990 Exponate zu den verschiedensten Themenbereiche der Stadtgeschichte zusammen. Dazu zählen auch die guten alten Ladenkassen.
Doch Vorsicht sei angesagt, warnte KettIN-Schatzmeister Peter Knebel. „Schon der kleinste Fehler bei der Buchführung mit alten Systemen kann sehr teuer werden. Und die neue GoBD (Grundsätze zur ordnungsmäßigen Führung und Aufbewahrung von Büchern, Aufzeichnungen und Unterlagen in elektronischer Form sowie zum Datenzugriff) ab Januar 2016 hat es in sich.“ Deswegen möchte er den KettIN-Mitglieder bei Interesse Informationen geben, kündigte er an.
Sicherheit in Kettwig
Konkreter geht es am 22. September zu. Dann steht das Thema Sicherheit und Sicherheitskonzept in Kettwig auf dem Programm. „Die Condor-Gruppe stellt dann ihr Sicherheitskonzept für Kettwig vor“, erklärte der KettIN-Vorsitzende Wolfgang Bieger.
Der Wechsel von der Vollmer-Gruppe zum neuen Partner habe einvernehmlich stattgefunden. „Condor ist räumlich näher dran“, so der KettIN-Chef. Zudem würden weitere Experten das Thema Sicherheit beleuchten, ergänzte Knebel.
„Wir bedauern, dass sich KettIN für einen anderen Partner entschieden hat“, erklärte Andreas Brink, Geschäftsführung der Mülheimer Vollmergruppe. „Wir haben sehr lange und erfolgreich für die Kettwiger Einzelhändler gegen Vandalismusschäden gearbeitet. Der Wechsel kam daher etwas überraschend. Aber wir bleiben natürlich weiter für unsere anderen privaten und gewerblichen Kunden vor Ort tätig. Und wir sind offen für jeden Neukunden“, fügt Brink augenzwinckernd zu.
Unternehmertreffen
„Die Idee und Durchführung von Unternehmertreffen in Kettwig ist nicht neu.“ Das erklärte der Vorsitzende des Museums- und Geschichtsvereins, Günter Voss. „Früher trafen sich die Unternehmer in der Gaststätte Parlament.“ Seinerzeit halfen sich die Mitglieder - „mit Erfolg und zum Wohl von Kettwig.“ Im Museum selbst lebt die Geschichte Kettwigs wieder - auch die der heimischen Wirtschaft. Neben der Tuchmacherindustrie hatten zahlreiche andere Betriebe in Kettwig ihre Heimat. Unter anderem produzierte die Firma Hagri die Fackeln für die Olympischen Spiele 1972.
Aber auch Hochprozentiges verließ die Gartenstadt. 1950 siedelte sich die Johann Becher OHG Likörfabrik an. Ihr Karlsbader Becherbitter (Becherovka) verließ die Destillerie vor Ort.
Das Kettwiger Museum bietet darüber hinaus noch viele andere, sehenswerte Objekte an. „Der Besuch lohnt sich“, meinte einer der Teilnehmer am Ende des Treffens.
Die Organisation und die Erweiterung der Exponate übernimmt der Museums- und Geschichtsverein. Auch die Betreuung des Museums erfolgt ehrenamtlich. „Für den Erhalt der Ausstellungsstücke und den Ankauf neuer Ausstellungsstücke sind wir auf Spenden angewiesen“, erklärte Voss den Mitgliedern von KettIN.
Der Jahresbeitrag für Unternehmen liegt bei 30 Euro, der für Einzelpersonen bei 15 Euro.
Das Museum:
Das Museum im neuen Teil des Rathauses Kettwig, Bürgermeister-Fiedler-Platz 1, im 3. Obergeschoss, ist barrierefrei über den Aufzug erreichbar.
Öffnungszeiten:
donnerstags von 18.30 – 19 Uhr
dienstags und freitags 10 – 12 Uhr und
nach Anmeldung Tel.: 02054-81717 oder 85680.
Autor:Dirk-R. Heuer aus Hilden |
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