Wolfgang Bieger tritt als Pressesprecher von KettIn zurück
Elf Jahre lang war Wolfgang Bieger als Pressesprecher das Gesicht und das Sprachrohr von KettIn. Nicht immer einfach, oft als Quer- und Vordenker verschrieen, machte er es sich nicht immer leicht, wenn er sich Gedanken über die Zukunft von Kettwig machte. Leicht hat er sich auch seine letzte Entscheidung nicht gemacht. Doch nach einem gelungenen Altstadtfest zum Abschied zog er einen Schlussstrich und trat von allen Ämtern bei KettIn zurück.
Neben seinem Job als Generalbevollmächtigter eines Großunternehmens, 400 Kilometer weiter südwestlich in Mittelfranken, blieb er immer mit einem Ohr am Puls der Kettwiger-Zeit. Zur Not lieferte er auch bei 250 km/h auf der Autobahn ein druckreifes, passendes Statement.
Doch nachdem er zuletzt drei schwere Operationen überstehen musste und zudem die Querälen und Missstimmungen zwischen HVV und KettIn angesichts der Neuausrichtung des Seerosenfestes an ihm fraßen, war für ihn schon länger klar, dass es so für ihn nicht weitergeht. Wolfgang Bieger zu seinen Gründen: „Halbherzigkeit war von mir immer ungeliebt, dafür nahm ich mir oft manches zu sehr zu Herzen, so ist das eben, wenn man mit ganzem Herzen und Herzblut bei der Sache ist. Wer will, kann es auch pingelig oder auch klugscheißerisch nennen, wie‘s beliebt. Aber nur mit halber Kraft kann und will ich nicht mehr, daher jetzt dieser Schritt.“
"Nur mit halber Kraft kann und will ich nicht mehr. Daher dieser Schritt."
Doch so ganz ohne Blick in die Zukunft und einige mahnende Worte kann und will Bieger sich dann doch nicht verabschieden. So gibt er seinen KettIn-Vorstandkollegen um Roger Kessler noch seine Sicht der Zukunft mit auf den Weg: „ Wir sollten nach diesem guten Wochenende den Meinungsaustausch intensivieren und versuchen, Missverständnisse nicht nur auszuräumen, sondern zu verhindern. Außerdem müssen wir versuchen, den durch das Altstadtfest gewonnenen Zusammenhalt und das Vertrauen zu nutzen und zu pflegen.“
Für Roger Kessler und die anderen Vorstandsmitglieder von KettIn warten jetzt arbeitsame Wochen. Dennoch sagt Kessler: „So schwer dieser Schritt für uns wiegt, ich kann ihn sehr gut verstehen. Er hat einfach beruflich und gesundheitlich ein großes Päckchen zu schultern und daher ist es letztlich nur vernünftig, wenn er ein wenig kürzer tritt.“
So schwer die Entscheidung für uns wiegt, ich kann sie verstehen."
Zuvor jedoch gab richtig viel zu tun in der Organisation des Altstadtfestes. Unterstützt von Monika Mammone, die die Tombola organisierte, Nathalie Königs, die sich in Sachen Shuttledienst engagierte und Ralf Kuhlmann als Moderator stampfte er fast schon über Nacht ein Altstadtfest aus dem Nichts, dass das SeeRosenfest gut ergänzte und für eine gute Frequenz bei den Einzelhändlern in der Altstadt sorgte.
Das sah auch Roger Kessler so: „Natürlich hätte das Wetter ein wenig schöner sein können, aber auch so war die Altstadt sehr gut gefüllt und als wir die Tombolapreise gezogen haben, war es richtig voll. Die Organisation hat einfach gepasst und alle haben toll mitgezogen.“
"Das Wetter hätte besser sein können, aber die Frequenz war auch so gut
Und das war vor allem auch ein Verdient von Wolfgang Bieger, der in den Wochen vor dem Altstadtfest alles und jeden motivierte, damit der „Verkaufsoffene Sonntag“ ein Erfolg wird. So gelungen das Abschiedsfest von Bieger auch war, so schwer wird es für KettIn auch, ihn zu ersetzen. Kessler: „Wir werden uns auf der nächsten Vorstandssitzung kurz vor dem Brunnenfest zusammensetzen und schauen, wie wir diese Vakanz füllen können. Ich weiß, dass Wolfgang uns aus der Ferne mit seinem Rat zur Verfügung steht. Aber bis wir einen neuen Pressewart haben, werde ich das erst einmal machen.“
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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