US-Schüler zu Gast in Kettwig - Fünf Jugendliche aus Atlanta sammeln Berufserfahrug
Dass sich Schüler des Theodor Heuss Gymnasiums auf den Weg nach Atlanta in Georgia/USA machen, um dort in Betrieben Patrika zu absolvieren, das gehört am THG inzwischen fast schon zum Alltag. Etwas besonderes war dagegen nun der Besuch von fünf Schülern aus Atlanta, die in Essen in verschiedenen Betrieben berufliche Erfahrungen machen wollten.
14 Tage lebten Annika Dell (17), Brandon Nguyen (17), Solina Jean-Louis (18), Varsha Chiruvella (16), und Cameron Haddad (17) bei Gasteltern untergebracht, fuhren von dort zu Ihren Betrieben - etwa bei einer Fluggesellschaft am Düsseldorfer Flughafen oder bei einem Immobilienmakler - und wurden während ihrer Zeit in Kettwig von Englischlehrer Erik Riemer betreut. Über ihre Erfahrungen plauderten sie nun zum Abschluss ihres Aufenthalts mit dem lokalkompass.de/essen-kettwig.
Mit welchen Erwartungen sind Sie nach Deutschland gekommen?
Brandon: „Ich hatte keine Erwartungen. Ich wusste nichts über Immobilien, es war Zufall, dass ich die Stelle bekommen habe.“
Cameron: „Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen. Ich wollte die Zeit einfach nutzen und genießen.“
"Ich wollte vor allem mein Deutsch verbessern." Brandon Nguyen aus Atlanta/USA
Warum Deutschland?
Brandon: „Ich wollte mein Deutsch verbessern. Ich bin Schüler der Chamblee Highschool in Atlanta. Da ist Deutsch eine wichtige Sprache, das habe ich schon in der Grundschule gelernt.“
Welche Erfahrungen haben Sie während des Praktikums gemacht?
Brandon: „Ich war in allen Abteilungen im Bereich Wasser-Heizungssystem. Alle Aspekte habe ich kennengelernt, Logistik, Controlling, Vertrieb. Ich habe viel gelernt, gesehen, wie ein Unternehmen funktioniert.“
Solina: „Die Kollegen waren unheimlich nett. Es war eine kleine Firma und alle haben gewusst, dass wir da sind. Ich hatte keine Ahnung vom Thema, aber die Mitarbeiter haben mir jeden Tag einen anderen Bereich gezeigt und es mir leicht gemacht. Sie haben sich sehr um mich bemüht.“
"Ich hatte keine Ahnung vom Thema, aber die Kollegen waren total nett." Solina Jean-Louis aus Atlanta/USA
Was hat einen ganz besonderen Eindruck hinterlassen?
Cameron: „Die kulturellen Unterschiede. Gut fand ich, wie die deutschen Jugendlichen über ihre Geschichte sprechen können, welche intelligenten Debatten über Politik man mit ihgnen führen kann. Sehr beeindruckt hat mich auch der erste Abend. Da waren wir in der Disko, im „Naked“. In den USA gibt es keines solchen Diskos für Jugendliche. Das war „awesome“ auf Deutsch wäre das so etwa „krass“ oder „voll geil“.“
Brandon: „Jugendliche in Deutschland haben viel mehr Freiheit. Sie können sich gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen und lange aus bleiben. In Amerika muss man um 24 Uhr zu Hause sein.“
Varsha: „Die kulturellen Unterschiede. Die Häuser sind hier so schön. Jedes Haus sieht anderes aus die anderen. Und die Autos sind kleiner, aber viel schneller. Das find ich gut.“
Annika: „Es war eindrucksvoll, allein nach Deutschland zu fliegen. Dann waren wir in der Düsseldorfer Altstadt. Mit 15 Menschen sind wir mit „Killepitsch“ bis fünf Uhr morgens dich die Straßen gezogen. Plötzlich ging die Sonne auf, wir saßen in der Bahn und hörten die Vögel zwitschern.“
"Die Jugendlichen hier haben viel mehr Freiheiten. Wir müssen in Atlanta spätestens um 24 Uhr daheim sein." Brandon Nguyen aus Atlanta/USA
Würden Sie das Praktikum noch einmal machen?
Brandon: „Ja bestimmt. es was eine tolle Erfahrung. Wir haben so viel gelernt.“
Wie sah es aus mit Heimweh?
Solina: „Beim Skypen habe ich plötzlich großes Heimweh bekommen, aber nicht nach meiner Mutter, mit der ich geskypt habe, sondern nach meinem Hund. Er heißt Colley und ist eine Boxer-Pitbull-Mischung. Sieht sehr gefährlich aus, ist aber ganz, ganz lieb.“
Fazit von Betreuungslehrer Erik Riemer vom THG in Kettwig:
„Ich habe es als sehr, sehr positiv empfunden. Alle fünf sind ganz tolle junge Menschen, die super deutsch sprechen. Brandon musste ich in seiner Firma erst einmal ausfindig machen, so sehr war der schon integriert. Die Praktikanten haben sich hervorragend eingefügt. Besonders toll ist, was die Betriebe für die Praktikanten getan haben. In Atlanta haben wir mit den Betrieben so gute Erfahrungen gemacht. Ich bin froh, dass wir uns nun einmal revanchieren konnten, nachdem schon dreimal Schüler von uns in den Staaten waren. Es sind Freundschaften entstanden. Im Rückbesuch fahren dann die Kinder unserer Gastfamilien rüber und werden von den Eltern ihrer derzeitigen Gastschüler aufgenommen. Durch den Austausch hat die Transatlantische Partnerschaft für das THG eine neue Dimension bekommen. Das Netzwerk in Atlanta wird immer größer. In Atlanta werden die Deutschen sehr geschätzt. Es gibt dort eine alte deutsche Community. Viele Deutsch Firmen sind vertreten, Siemens oder Porsche zum Beispiel."
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Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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