Unsere Gemeinde bleibt autonom!
Eine erstes Resümee der angekündigten Sparmaßnahmen trugen die Verantwortlichen um Pfarrerin Silke Althaus am vergangenen Montag auf ihrer Gemeindeversammlung vor. Auch der vollzogene Umzug der Verwaltung und der bevorstehende Abschied vom Arndthaus standen auf dem Programm.
„Die aktuelle Situation in der Gemeinde möchten wir Ihnen heute vorstellen,“ eröffnete Pfarrerin Silke Althaus pünktlich um 10 Uhr am Montag die Gemeindeversammlung der evangelischen Kirchengemeinde Kettwig. Die im September des vergangenen Jahres angekündigten Sparmaßnahmen (Die Gemeinde erwartet ein Hauhaltsdefizit von 200.000 Euro für das Jahr 2010 - der Kurier berichtete), deren Erfolge und die weitere Umsetzung sollten an diesem Morgen und auf einer weiteren Versammlung am morgigen Donnerstag um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum Stadtmitte, erläutert werden.
„Das Jugendcafe downstairs ist mittlerweile umgezogen - alle Aktivitäten finden bereits in Auf der Höhe statt. Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung,“ fasste Althaus desweiteren zusammen. Und auch die KiTa Corneliusstraße betreffend gab es einen neuen Zwischenstand. „Es ist klar, dass wir uns als Gemeinde keine drei Einrichtungen leisten können. Die Elternschaft der KiTa und der Förderverein Regenbogen haben angeboten, 15.000 Euro pro Jahr aufzubringen - oder dies zumindest mit Hilfe von Sponsoren und zahlreichen Ideen und Sonderaktionen zu versuchen. Unter dieser Voraussetzung haben wir beschlossen, die Schließungspläne bis 2014/ 2015 zurück zu stellen und die KiTa mit zwei Gruppen weiter zu führen. Aber dies ist, wie gesagt, nur ein Zwischenstand - auf Dauer können wir keine drei Einrichtungen dieser Art halten - und die Immobilie an der Corneliusstraße wäre sicherlich am einfachsten zu schließen und veräußern.“
Mittlerweile abgeschlossen sei der Umzug der Verwaltung in das Gemeindeamt Essen-West/ Rüttenscheid. „Dabei ist eines ganz wichtig: Kettwig bleibt als Kirchengemeinde autonom. Das Personal konnte - soweit gewünscht - übernommen werden. Vor Ort in Kettwig bleibt das Gemeindebüro und die Friedhofsverwaltung.“
Durch diese Maßnahmen sei man definitiv auf einem guten Weg - so sei für das laufende Jahr „nur“ noch ein Haushaltsdefizit von 60.000 Euro errechnet. „Sicherlich auch, weil uns rund 60.000 Euro mehr an Kirchensteuern zugesichert worden sind.“
Ein schwieriger und für viele schmerzhafter Prozess steht der Gemeinde allerdings noch bevor - der Abschied vom Arndthaus. „Wir wissen, dass dies nicht einfach wird - viele können sich die Schließung des Traditionshauses noch nicht vorstellen“, fand Pfarrerin Christiane Wittenschläger die richtigen Worte. „Wir möchten alle gemeinsam auf gute Weise Abschied nehmen. Am Sonntag,10. Juli, wird ein großer Abschiedsgottesdienst stattfinden. Eingebettet in dieses besondere Wochenende, an dem ja außerdem die Nacht der offenen Kirche und das Kirchenkabarett stattfinden, werden wir am Sonntag aus dem Arndthaus begleitet vom Posaunenchor ausziehen und die Kirche am Markt einziehen, wo dann das Gemeindefest stattfinde wird. Im Vorfeld möchten wir gerne mit Hilfe der Gemeinde ein Erinnerungsbuch erstellen und natürlich besprechen, welche Gegenstände wir aus dem Arndthaus mitnehmen möchten. Ich denke, so können wir gebührend Abschied nehmen - schwer wird es in jedem Fall - also am besten viele Taschentücher mitbringen!“
In der zweiten Gemeindeversammlung am morgigen Donnerstag sollen unter anderem diese Themen vertieft werden und weitere Voschläge für das Erinnerungsbuch gesammelt werden. Sie startet um 19.30 Uhr im Gemeindezentrum Stadtmitte.
Autor:Julia Colmsee aus Essen-Süd |
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