Trink-Tourismus: Ein Fazit des Sommers

Auf dem Leinpfad traf sich der Nachwuchs gern in der Nähe des Heims der Kettwiger Rudergesellschaft. | Foto: Kettwig Kurier/Archiv
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  • Auf dem Leinpfad traf sich der Nachwuchs gern in der Nähe des Heims der Kettwiger Rudergesellschaft.
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Jugendliche, erhöhter Alkoholkonsum und seine oftmals unschönen Folgen. Dieses Thema beschäftigte viele Werdenervor allem zu Beginn diesen Jahres als sich immer wieder unzählige (lautstarke) Schüler in den Abendstunden an der Brehminsel trafen.

Die Folge waren viele - meist berechtigte Beschwerden - seitens der Anwohner, ein vermehrter Einsatz der Polizei und des Ordnungsamtes vor Ort und eine umfangreiche Berichterstattung im Werden und Kettwig Kurier und auf unserem Internetportal auf www.lokalkompass.de/247992.
Nun, ein gutes halbes Jahr später war es an der Zeit, eine Bilanz des Sommers zu ziehen. Und die fiel - wie könnte es anders sein - sehr gegensätzlich aus. Für viele Anwohner in Werden hat sich das Problem eigentlich nur verlagert. So trifft sich ihrer Wahrnehmung nach ein Großteil der Jugendlichen nicht mehr an der Brehminsel, sondern ein paar Meter weiter Richtung Ortskern am Pelikan-Brunnen. Vermehrte Glasplitter, kaputte Flaschen und andere Erinnerungen an einen erhöhten Alkoholkonsum unterstreichen zumindest diese Vermutung. Für die sensibilisierten Ordnungshüter aber kein Grund erneut von einem Problemfeld zu sprechen.

Problemfeldverlagerung von Werden nach Kettwig

Das wiederum hat sich nach den Erkentnissen von Polizei-Pressesprecherin Tanja Horn ein paar Kilometer weiter Richtung Kettwig verlagert. „Während der Sommermonate konnten unsere Kollegen vor Ort immer wieder große Ansammlungen von Jugendlichen am Ruhrufer in Höhe des Vereinsheims der Rudergesellschaft beobachten. Rund 90 Prozent haben ruhig und friedlich gefeiert, den Müll weggeräumt und auf Anweisungen meiner Kollegen vorbildlich reagiert. Doch ein paar spezielle Kunden gibt es halt immer wieder.“
Dieser Kreis beschränkte sich im Laufe der vergangenen Monate auf acht bis zehn Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren, die vermehrt auffällig wurden. Gegen sie wurden öfters Platzverbote ausgesprochen und auf ihr Konto ging auch ein Großteil der aufgenommenen Anzeigen wegen Ruhestörung, Beleidigungen und leichten Sachbeschädigungen. Pressesprecherin Tanja Horn: „Gegen zwei der Jugendliche mussten meine Kollegen dann doch gezielter vorgehen und ein Aufenthaltsverbot von einem Monat aussprechen. Einer der Beiden hat es aber dann auch geschafft innerhalb dieses Monats in Kettwig wieder auffällig zu werden, so dass er nun ein dreimonatiges Aufenthaltsverbot absitzt und er zudem eine Geldbuße von 250 Euro zahlen musste. Das ist für einen Jugendlichen, so denken wir, schon ein ganz ordentlicher Warnschuss vor den Bug. Vor allem, da diese Vorfälle auch immer schriftlich an die Erziehungsberechtigten gehen.“

"Deutliche Warnungen unserer Meinung nach für die Jugendlichen." Tanja Horn, Pressesprecherin Polizei Essen

Außerdem haben die Bezirkspolizisten der Wachen in Werden und Kettwig an den neuralgischen Orten und zu den bekannten Zeiten immer ein waches Auge auf die Situation und die inzwischen bestens bekannten Jugendlichen. „Und sollte sich dennoch jemand besonders gefährdet oder belästigt fühlen, dann soll er sofort den Notruf wählen oder die Kollegen vor Ort ansprechen. Wir werden so schnell als möglich mit allen uns zur Verfügung stehenden und uns angemessen erscheinenden Mitteln reagieren.“
Damit das Thema „Trink-Tourismus“ in einigen Monaten weder in Kettwig noch in Werden mehr eines ist. Aber letztendlich kann auch die Polizei und das Ordnugsamt nur auf das Verhalten der Jugendlichen reagieren und ist auf die Mithilfe und die Information der Bürger vor Ort angewiesen.
Hintergrundberichte

Auf dem Leinpfad traf sich der Nachwuchs gern in der Nähe des Heims der Kettwiger Rudergesellschaft. | Foto: Kettwig Kurier/Archiv
Neuer Treffpunkt in Werden scheint der Platz am Pelikan-Brunnen zu sein. | Foto: Kurier/Archiv
Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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