Qi-Gong in Kettwig: Alter Bahnhof Kettwig wird zum Zentrum der chinesischen Bewegungsmeditation
![Qi-Gong in Kettwig. Im Alten Bahnhof praktiziert Birgit Held Qi-Gong.](https://media04.lokalkompass.de/article/2011/11/25/5/1996425_L.jpg?1563361213)
- Qi-Gong in Kettwig. Im Alten Bahnhof praktiziert Birgit Held Qi-Gong.
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Birgit Held (54) atmet tief ein, schließt die Augen und versinkt in sich. Ihre Umwelt, die Schüler ihres Qi-Gong-Kurses im Alten Bahnhof nimmt die Diplom Pädagogin nur noch unbewusst war. Ihr Bewusstsein konzentriert sich auf ihre Energiebahnen, auf die Energie, das Qi, das durch ihren Körper fließt. Diese soll durch die „Bewegungsmeditation“ des Qi-Gong sicherer und ungestörter durch ihren Körper fließen.
Ein wenig erinnern die fließenden Bewegungen, das Besinnen auf die Körperenergien an Yoga - doch Qi-Gong ist seit Jahrhunderten Teil der chinesischen Medizin und soll durch das bewusst machen der eigenen Meridiane den Körper stärken und ihn vor Krankheiten schützen. Für Birgit Held gehört Qi-Gong seit gut fünf Jahren als fester Bestandteil ihres Alltags zu ihrem Leben. „Ohne Energie geht es nicht und die Chinesen sind Meister darin, die körpereigenen Energiequellen zu finden oder sie auch dazu anzuregen weiter zu fließen.“
Das Besondere an Qi-Gong ist für Birgit Held, dass es in jeder Altersklasse genutzt werden kann, um die innere Mitte zu finden und seinen Körper zu fordern und dadurch auch zu fördern. „Toll finde ich, dass auch Menschen mit körperlichen Handicaps Qi-Gong praktizieren können. Es gibt viele Übungen, die ihnen zu einem besseren Körpergefühl verhelfen und dich dadurch auch ihre Lebenssituation verbessert.“ Das entscheidende beim Qi-Gong ist das loslassen der Kontrolle und das fließen lassen der eigenen Energie. Daher sollen - im idealfall - die Formen in einem fließenden Übergang der Bewegung stattfinden. Während der Form versucht sich der Übende zudem mit dem Himmel, der Umgebung und der Erde zu verbinden und die dort fließenden Energien aufzunehmen und seinem Körper zuzuführen.
Damit dies gelingt ist allerdings einiges an Übung notwendig. Als Einstieg wählt Birgit Held für ihre Schüler eine leichtere Folge von acht Übungen. Fortgeschrittene oder ausgebildete Referenten wie die Essenerin laufen auch 18 oder mehr Formen durch, um nach ihren Übungseinheiten ein positives Körpergefühl zu spüren. „Besonders für Einsteiger ist Qi-Gong eine tolle Möglichkeit sich wieder mit ihrem Körper zu beschäftigen und den Spaß an der Bewegung wieder zu entdecken. Anders als in vielen Wettkampfsportarten spürt man bereits während der ersten Berührung mit Qi-Gong einen Erfolg und ein verbessertes Körpergefühl.“
Aktuell plant Birgit Held eine ganz besondere Übungsserie im Alten Bahnhof. Ab Januar soll es einen speziellen Qi-Gong Kurs nur für Frauen im Alten Bahnhof geben. Chan Mi Qi-Gong hat seinen Ursprung in der buddhistischen Tradition und ist eine sehr weibliche Form, bei der die Wirbelsäule Zentrum der sanften und fließenden Bewegungen ist.
Wer wissen will, wie gut sich Qi-Gong anfühlt, sollte einfach mal ins Gesichts von Birgit Held schauen, während sie auf den abgebildeten Fotos die Meisterübung praktiziert. So eine Tiefenentspannung und eine Harmonie mit der Umgebung sieht man nur selten. Außer beim Qi-Gong.
Unter Qi-Gong wird eine Vielfalt von Traditionen des Umgangs mit Qi zusammengefasst. Qi kann man mit Lebensenergie oder Lebendigkeit übersetzen. Gong bedeutet Üben. Qigong ist ein wichtiger Bestandteil der Chinesischen Medizin, die auf Erfahrungswissen beruht und der Prävention von Krankheiten große Bedeutung beimisst. Aus der Sicht der Chinesen bedeutet das Fließen des Qi durch die Meridiane, die Energiebahnen im Körper, dass der Mensch gesund ist. Wenn wir uns kraftlos fühlen, dann fließt das Qi nicht ungehindert, sind wir krank ist das Qi gestaut. Mit Qigong wird der Qi-Fluss angeregt. Wer Qi-Gong übt, verfeinert sein Gespür für die körperliche und psychische Befindlichkeit.
Autor:Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr |
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