"Pass auf, Pylone!" – Fahrsicherheitstraining an der Albert-Einstein-Realschule
„Ihr weicht den Pylonen aus und stellt euch vor, es wären Hindernisse im Straßenverkehr“, erklärt der Polizist Frank Klossek den Sechstklässlern der Albert-Einstein-Realschule in Kettwig geduldig. Den Kindern ist es längst klar, was Pylonen sind: Auf dem Schulhof sind die weiß-orange gefärbten kleinen Warnkegel verteilt und die gilt es nun zu umfahren.
In ihrem Eifer sind die Kinder kaum zu bremsen, aber genau darum geht es an diesem Projekttag. Im Rahmen der Verkehrsunfallprävention vermitteln die Polizistin Christina Kraemer und ihr Kollege den Mädchen und Jungen, wie man sicher und effektiv bremst. „Unfälle passieren häufig, weil Fahrradfahrer nur mit der Vorderbremse bremsen und über den Lenker hinweg katapultiert werden“, weiß Kraemer aus ihrer Alltagspraxis zu warnen. Im Straßenverkehr muss ständig plötzlich auftretenden Hindernissen ausgewichen werden und daher kann dieser Schultag Leben retten.
Die Polizisten sind froh, dass sie an diesem Tag ein studentischer Praktikant der Schule unterstützt. Yassin Türkmenoglou schraubt und korrigiert fleißig Bremseinstellungen und Sitzhöhen der Fahrräder. „Den Kindern fehlt häufig die Fahrpraxis, wahrscheinlich weil es in Kettwig zu hügelig ist“, lacht Frank Klossek, als er gutmütig immer wieder auf Haltungsfehler hinweist.
Der zwölfjährige Diego hat vorher den Polizisten gut zugehört und kann beschreiben, wie der Fahrradhelm richtig sitzen soll: „Zwei Finger sollen noch zwischen Augenbrauen und Helm passen.“ Aber auch die Zweckmäßigkeit von coolen Cross-Fahrradhelmen wird kritisch von den Schülern hinterfragt.
Die Polizisten sind schon alte Bekannte an der Albert-Einstein-Realschule, weil sie die Verkehrserziehung in den verschiedenen Jahrgängen begleiten. Bei „Achtung Auto“ geht es in der 5. Klasse um die Bremswege von Autos und in der neunten Klasse werden die Gefahren des Alkohols im Straßenverkehr thematisiert. Vielen Schülern wird erst dann bewusst, dass ihr Handeln auch Auswirkungen auf die spätere Fahrerlaubnis haben kann. Besonders emotional sind die Besuche der Polizisten in der 10.Klasse, wenn der Unfalltod junger Menschen besprochen wird.
Für die Unterstufenschüler geht es aber an diesem Tag vor allem um Geschicklichkeit und die Polizisten sorgen dafür, dass es allen Spaß macht. Nach fleißigem Training stehen noch Wettbewerbe und ein „Schneckenrennen“ auf ihrem Plan. Nach einem spannenden Tag fahren die Kinder mit mehr Verkehrssicherheit nach Hause und alle Pylonen, auch Lübecker Hütchen genannt, haben mit wenigen Blessuren die Übungen überstanden. Der Freund und Helfer hilft tatkräftig.
Autor:Markus Tillmann aus Essen-Kettwig |
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