Kettwig soll Gartenstadt bleiben

Der Pavillon von „Essen.2030“ war von vielen Kettwiger Bürgern umlagert.
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  • Der Pavillon von „Essen.2030“ war von vielen Kettwiger Bürgern umlagert.
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Die Kettwiger Bürger konnten sich aktiv für die Zukunft der Stadt einbringen

Der Dialog-Bus Essen.2030 machte am Märchenbrunnen halt. Zusätzlich standen Bezirksbürgermeister Dr. Michael Bonmann und Mitglieder der Bezirksvertretung für Gespräche zur Verfügung.

Dr. Bonmann eröffnete mit Moderator Günter Blocks vom Büro für Stadtentwicklung die Gespräche: „Die Kettwiger sind schon ein eigenes Völkchen, das werden Sie gleich merken!“
Der Bezirksbürgermeister hatte nicht zu viel versprochen, die städtische Planerin Monika Hanisch war vom Andrang an ihrem Info-Pavillon begeistert: „Guten Zuspruch hatten wir schon in anderen Stadtteilen. Aber dass die Kettwiger sogar vorbereitete Zettel mitbrachten - so was hatten wir noch nie!“

Strategie Essen.2030

Der demografische Wandel, die Folgen des Strukturwandels und die prekäre finanzielle Situation der Stadt erfordern Maßnahmen. Vor diesem Hintergrund hat Oberbürgermeister Reinhard Paß die Strategie „Essen.2030“ angeregt, „um die Stärken der Stadt zu stärken und die Schwächen zu schwächen“. Neben der Entwicklung der Strategie sollen in dem Projekt auch konkrete Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Erreichung der Ziele erarbeitet werden.
Ab November 2012 werden die Ergebnisse zusammengeführt, dabei werden Studien und Statistiken genauso berücksichtigt wie die Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und Expertenmeinungen. Im Frühjahr 2013 wird die fertige Strategie dem Rat der Stadt Essen vorgelegt - noch im selben Jahr sollen die ersten Maßnahmen starten.
Die Bürger konnten sich über den Strategieprozess 2030 informieren, sich darüber hinaus aktiv einbringen. Auf kleinen Karten konnten sie notieren, was ihrer Meinung nach für die Zukunft Essens wichtig ist.
Akribisch hatten die Gartenstädter aufgeschrieben, wo es ihrer Meinung nach hakt – altersgerechtes Wohnen für Senioren stand genauso auf der Agenda wie gute und mehr Kitas sowie größerer finanzieller Spielraum für Schulen. Die vielen „Schmuddelecken“ in den Grünanlagen sind ein Dorn im Auge, hier soll Grün und Gruga intensiver dafür sorgen, dass Kettwig „die Gartenstadt“ bleibt.
Der Heimat- und Verkehrsvereins Kettwig stellte einen Stand mit Informationen, Waffeln und Getränken. Auch wurden Spenden gesammelt für die Sanierung der Kapelle am Seniorenzentrum, sie soll zu einem „Raum der Stille“ umgewandelt werden – immerhin rund 300 Euro kamen zusammen. Auch der HVV hatte Anmerkungen zur Zukunft Kettwigs: „Es fehlen bezahlbare Altenwohnungen, das Bürgerbüro muss – eventuell reduziert – erhalten bleiben und auch die Stadtteilbibliothek darf nicht zugemacht werden!“
Die Gästebetreuer des HVV hatten viele Mängel aufgelistet, die in Kettwig einen veritablen „Pflegenotstand“ herbeiführten. Ein Beispiel war der Leinpfad mit fehlenden Hinweisschildern und Mangel an Papierkörben.

Fehlende Bürgernähe

Fehlende Bürgernähe wurde moniert, fehlende Transparenz: „Essen sollte nicht die Stadtteile ausbluten lassen, sondern offen auf die Bürger zugehen.“
Auch ihre „Lieblingsorte“ konnte die Bürger auf eine Stadtkarte pinnen, natürlich sahen fast alle ihre Heimat, zum Beispiel die Kaiserstraße, ganz vorn – auch für das Jahr 2030: „Ich möchte in Kettwig bleiben…“

Prof. Ruhnau

Auch Prof. Dipl.-Ing. Werner Ruhnau hatte ein Statement abgegeben. So wünscht sich der renommierte 90-jährige Architekt „ein Bistro im zu verlegenden Bürgerbüro, Weiterentwicklung der Gartenstadt“ sowie „eine Fontäne im Mühlengraben!“ Monika Hanisch war entzückt: „Diesen Zettel halten wir in besonderen Ehren!“

Der Pavillon von „Essen.2030“ war von vielen Kettwiger Bürgern umlagert.
Kettwiger Bürger kamen mit Ortspolitikern wie Dr. Klaus Wetter (l.)  ins Gespräch.
Autor:

Daniel Henschke aus Essen-Werden

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