"Kettwig hilft" beim Lernen

Den Einstieg in die deutsche Sprache vermitteln Dr. Corinna Klapdor (links)und Katja Schubert jungen Flüchtlingen in Kettwig. Foto: Heuer
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Die deutsche Sprache ist schwerer als man denkt

Die Tücken der deutschen Sprache sind weitaus vielfältiger, wenn man sie als Erwachsener lernen will: Diese Erfahrung machen derzeit viele Flüchtlinge aus Asien und Afrika. In Kettwig bietet der Verein "Kettwig hilft" Sprachkurse in den Unterkünften am Bahnhof an. Das niederschwellige Angebot ist freiwillig - wird aber von den Bewohnern gern angenommen. Die Teilnehmer an diesem Tag über 20-jährige Männer aus Ghana, Guinea und Afghanistan.
Einen der Kurse gestalten die ehrenamtlichen arbeitenden Dr. Corinna Klapdor, Diplombiologin, und die Krankenschwester und Heilpraktikerin Katja Schubert. Die beiden Frauen ergänzen sich optimal - auch sprachlich, denn die Teilnehmer in ihrem Kurs sprechen englisch, einige französisch und andere "nur" die jeweilige Landessprache.

Umfangreiche Lehrmaterialien

Anhand ihrer Erfahrungen wissen die beiden Frauen, dass die Vermittlung von Deutsch auch in diesen gemischtsprachigen Gruppen funktioniert. Die umfangreichen Lehrmaterialien, die der Verein zur Verfügung stellt, erleichtern den Unterricht. Die Übungsmaterialien sind erprobt. Sie kommen unter anderem auch in den Goethe-Instituten weltweit zum Einsatz.
An diesem Tag vermitteln sie den jungen Schülern die Uhrzeit. Was für uns selbstverständlich ist: Viertel vor, fünfzehn Minuten vor oder 14.45 oder 2.45 Uhr - all das ist für Anfänger nur schwer zu begreifen. Hinzu kommt, dass die jungen Männer die jeweiligen Uhrzeiten auch noch auf deutsch aussprechen und aufschreiben sollen. Von regionalen Eigenarten, die Uhrzeiten zu nennen, mal ganz zu schweigen. Aber die jungen Männer der Gruppe wollen lernen und ergänzen inzwischen auch die Lückentexte, die sie zusätzlich fordern, ohne Probleme.
Durch die Zweier-Betreuung gleichen die Lehrenden die unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten immer wieder geschickt aus. Das verhindert Langeweile bei denen, die schneller lernen oder einfach länger dabei sind.
Dann wechseln die beiden Frauen das Thema. Wegbeschreibungen stehen nun auf dem Programm. Anhand einer Karte müssen die jungen Männer den Weg verbal erklären, rechts, links, geradeaus an Geschäft x vorbei, dann die Straßenseite wechseln und nebenbei auch noch die Verkehrsregeln beachten - all das ist nun gefragt.
In der entspannten Atmosphäre lässt es leicht lernen, zumal die "Schüler" sich gegenseitig helfen.
Acht Deutschkurse bietet "Kettwig hilft" derzeit für die Flüchtlinge in den Unterkünften am Bahnhof an. Wer Interesse hat, seine Deutschkenntnisse an junge Menschen weiter zu geben, kann sich unter Telefon: 01578-63 69 101 oder per Mail unter: info@kettwig-hilft.de wenden. Infos über andere ehrenamtliche Hilfe oder Spenden erfährt man dort ebenfalls. Weitere Aktionsfelder und Hinweise sind unter http://www.kettwighilft.de zu finden. dh

Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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