Keine Gesundheitsgefahr in der Schule am Mintarder Weg

Messungen in der Grundschule am Mintarder Weg haben erhöhte Werte des Stoffes Tetrachlorethen ergeben. Betroffen sind ein Klassenzimmer, eine Mädchentoilette und der Speisesaal. Die Mengen des Stoffs sind allerdings so gering, dass die Gesundheit von Kindern und Lehrern nicht gefährdet ist und der Unterricht normal stattfindet.

"Aufgrund der geringen Aufenthaltsdauer ist keine Nutzungsbeschränkung abzuleiten", heißt es in einem Gutachten des untersuchenden Ingenieurbüros Wessling. Am vergangenen Mittwoch wurden Eltern und Lehrer im Rahmen eines Informationsabends von Wolfgang Wolter-Griegel, Schadstoff-Experte der städtischen Immobilienwirtschaft, über den Sachstand informiert. Jetzt versucht die Stadt herauszufinden, wo das Tetrachlorethen herkommt, um dann die erforderlichen Maßnahmen zur Beseitigung einleiten zu können. "Wir messen in der Schule jetzt an 57 Punkten und rechnen in etwa zwei Wochen mit der Auswertung der Messergebnisse", sagt Silke Lenz, Pressesprecherin der Stadt.
Auslöser für die Messungen in der Schule war eine Lehrerin, die im vergangenen Jahr über Augenbrennen und Hustenreiz geklagt hatte. Hatte man zunächst auf Schimmel getippt, so ermittelte das untersuchende Ingenieurbüro Wessling aus Bochum in einigen Räumen erhöhte Werte des Lösungsmittels Tetrachlorethen, das bei der chemischen Reinigung, von metallverarbeitenden Betrieben und in der Druckindustrie verwendet wird.

Herkunft des Stoffesist noch unklar

Die Herkunft der leicht flüchtigen Substanz ist derzeit noch unklar. Sicher ist nur, dass der Stoff nicht aus der Schule kommt. "Wir gehen davon aus, dass das Tetrachlorethen über so genannte Kriechgänge, durch die diverse Kabel und Leitungen unter der Schule verlaufen, in die Räumlichkeiten gelangt. Dabei kann die Kontamination bereits viele Jahre zurückliegen. Früher gab es wohl eine chemische Reinigung in der Umgebung, aber auch metallverarbeitende Gewerbe und unseres Wissens nach auch eine Papierfabrik“, sagt Silke Lenz. "Wir hoffen jetzt auch Informationen von Seiten der Bürger und den Kettwiger Museums- und Geschichtsfreunden, die möglicherweise noch über alte Karten oder Unterlagen verfügen.“ In der Grundschule am Mintarder Weg wurden erhöhte Werte des Stoffes Tetrachlorethen gemessen. Eine Gesundheitsgefahr besteht jedoch nicht.Archiv-Foto: Bangert Tetrachlorethen ist ein farbloses, nicht brennbares Lösungsmittel, das in der Textil-, optischen und in der Metallindustrie Anwendung findet. Wegen seines hohen Fettlösevermögens wird es dort als Entfettungsmittel verwendet. In der optischen Fertigung werden Linsen und Prismen vor der Verbindung zu optischen Elementen durch Verkittung oder Ansprengen mit Tetrachlorethen gereinigt. Die chronische Aufnahme führt zu Leber- und Nierenschäden. Info

Autor:

Markus Tillmann aus Essen-Kettwig

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