Iron Man Hawaii: Breitscheider Wolfgang Reckel ist zum fünften Mal dabei

112 Kilometer gilt es mit dem Rad im Rahmen des Iron Man auf Hawaii durch den Breitscheider Wolfgang Reckel zu bewältigen. | Foto: Reckel
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  • 112 Kilometer gilt es mit dem Rad im Rahmen des Iron Man auf Hawaii durch den Breitscheider Wolfgang Reckel zu bewältigen.
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Den 11. Oktober 2014 hat sich der Breitscheider Wolfgang Reckel ganz dick im Terminkalender angestrichen. Dann steigt der Iron Man-Triathlon auf Hawaii und der 55-Jährige ist zum fünften Mal mit dabei. Im Interview mit dem Kettwig Kurier plaudert er über Hawaii und seine Leidenschaft, den Triathlon.

Was geht einem während der zehn Stunden, die Sie im Rahmen eines Ironman unterwegs sind, durch den Kopf?
„Viele Leute denken, dass man während dieser langen Zeit das sogenannte „Kopfkino“ laufen lässt. Um einen Ironman auf hohem Niveau zu absolvieren ist es extrem wichtig über mehr als zehn Stunden die volle Konzentration aufrecht zu erhalten. Das ist genau der entscheidende Punkt, an dem viele Amateure scheitern.“

Was muss man machen?
"Nehmen wir etwa das Schwimmen. Das Schwimmen findet in einem See statt. Da hat man genug mit der Orientierung zu tun das heißt man schwimmt zwei unterschiedliche Dreiecke. Für jemand der nur 50 Meter Pools gewohnt ist, ist das gar nicht so einfach. Daran scheitern hin und wieder sehr gute Schwimmer. Auch muss man aufpassen, um nicht mit anderen Schwimmern zu kollidieren. Sehr leicht verliert man durch einen Schlag seine Schwimmbrille, dann ist das Rennen oft schon vorbei. Beim Radfahren muss über rund fünf Stunden aufpassen, dass man nicht in die Komfortzone abgleitet, sich vernünftig ernährt und das Wichtigste: dass man bei den teilweise sehr hohen Geschwindigkeiten nicht stürzt. Beim Laufen ist man meist schon an seiner Leistungsgrenze. Man hört pausenlos in seinen Körper hinein. Man achtet auf jedes Warnsignal das der Körper aussendet, Aber auch in diesen Momenten ist eine hohe Konzentrationsfähigkeit entscheidend.“

"Meine Paradedisziplin war früher das Laufen." Iron Man Wolfgang Reckel

In welcher der drei Disziplinen - schwimmen, Rad fahren, laufen – fühlen Sie sich am wohlsten und warum?
„Ich bin vom Laufsport zum Triathlon gekommen. Das war früher meine Paradedisziplin. Heute fühle ich mich auf dem Rad sehr wohl. Richtig schnell zu Schwimmen habe ich nie so gelernt. Ich will eigentlich nur relativ entspannt aus dem Wasser kommen.“

Wie und wann sind Sie zu Triathlon gekommen?
„Ich komme, wie gesagt, vom Laufsport. Ich habe die beiden Triathlonlegenden Dave Scott und Mark Allen bewundert. Als ich von Kaiserslautern nach Ratingen gezogen bin, habe ich durch einen Zufall Triathleten des TUS Breitscheid kennengelernt. Danach war ich von diesem Virus infiziert.“

Wann haben Sie ihren ersten Iron Man absolviert?
„Das war relativ spät. Im Jahr 2000 in Roth.“

Können Sie sich noch an ihr erstes Fazit nach dem ersten Iron Man erinnern?
„Each time I suffer, I get more happy! Das ist bis heute mein Motto, ein Fazit, das immer noch aktuell ist.“

Sie fahren jetzt zum fünften Mal zum Iron Man nach Hawaii. Können Sie sich noch an Ihren ersten erinnern?
„Mein erster Hawaii Start wird immer unvergesslich bleiben. Ich war zum ersten Mal für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Alleine dieser Gedanke war an sich war für mich schon richtig geil. Die unvergleichliche Schönheit von Hawaii. Das Schwimmen im Pazifik. Mit all den „geistesgestörten“ an die Startlinie zu schwimmen war wirklich unglaublich. Damals war das noch eine richtige „Freakshow“ Heute ist leider alles sehr viel kommerzieller geworden. Aber es lohnt sich immer noch.“

„Ich befürchte, dass ich wieder rückfällig werde. Adrenalinjunkies sind in der Regel nicht therapierbar.“ Wolfgang Reckel, Iron Man

Was macht den Iron Man auf Hawaii so besonders?
„Das besondere an Hawaii sind die teilweise unglaublich harten Bedingungen. Man ist in dieser heißen Lava Wüste wirklich auf das Wesentliche reduziert.2004 bin ich dort den abschließenden Marathon bei mehr als 40 Grad Celsius gelaufen. Alle Athleten die dort starten sind körperlich auf einem unglaublich hohen Niveau. Aber entscheidend ist dort fast ausschließlich die mentale Stärke.“

Wie bereiten Sie sich jetzt direkt darauf vor?
„Ich werde weiter hart trainieren. Ich hoffe zudem, dass ich verletzungsfrei durchkomme.“

Was ist Ihr Ziel auf Hawaii?
„Ich will klar unter 11 Stunden bleiben.“

Wie lange können und wollen Sie noch als Iron Man unterwegs sein?
„Das ist eine wirklich sehr gute Frage. Eigentlich will ich nach diesem Ironman auf Hawaii irklich kürzer treten. Das wird mein 15. Ironman. Ich befürchte aber einfach, dass ich doch wieder rückfällig werde. Adrenalinjunkies sind in der Regel nicht therapierbar.“

Zur Person:
Wolfgang Reckel ist während des Starts am 11. Oktober 2014 55 Jahre alt sein. Der gebürtige Kaiserslauterner ist verheiratet und arbeitet als IT Consultant. Vor gut 20 Jahren emigrierte er nach Breitscheid und ist seit inzwischen 15 Jahren Mitglied im TuS Breitscheid. Seine Startberechtigung für den diesjährigen Iron Man auf Hawaii sicherte sich Reckel durch seinen vierten Rang in der Altersklasse M 55 beim Iron Man in Frankfurt. Auf Hawaii muss er wie alle 1.8000 Starter zu Beginn 3,8 Kilometer schwimmen, dann 112 km Rad fahren und 42.2 Km laufen.

Autor:

Sven Krause aus Mülheim an der Ruhr

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