Integrative Bildungsveranstaltung mit 100 Essener Jugendlichen und jungen Erwachsenen

100 Jugendliche und junge Erwachsene nahmen an der integrativen Bildungsveranstaltung "Lernen macht Spaß" im Haus Altfrid teil
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„Lernen macht Spaß“

In Lehmhütten ohne Strom und fließend Wasser wohnen? Das wollte der 21-jährige Patrick dann doch lieber nicht. Auf den gewohnten Komfort brauchten er und die übrigen 10O Essener Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit und ohne Behinderung bei der Bildungsveranstaltung „Lernen macht Spaß“ natürlich nicht verzichten. Sie erfuhren in der Zeit vom 29. März bis 1. April 2011 im Jugendhaus St. Altfrid in Essen-Kettwig aber viel Interessantes über das Leben und die Kulturen in Afrika und stellten anschließend fest: So macht Lernen wirklich Spaß!

Statt die Schulbank zu drücken, konnten die Teilnehmer der integrativen Bildungsveranstaltung aktiv werden: In kleinen Gruppen erarbeiteten sich die Schüler der 10. Klasse der Realschule Schloss Borbeck sowie Teilnehmer aus den Berufsbildungsbereichen der Gesellschaft für Soziale Dienstleistungen Essen (GSE) und der Franz Sales Werkstätten verschiedene Aspekte des Lebens auf dem afrikanischen Kontinent. Unter Anleitung von Ergotherapie-Schülern der Rheinischen Hochschulklinik Essen fertigten sie zum Beispiel mit großem Geschick und viel Liebe zum Detail ein typisches afrikanisches Dorf in Miniatur. Nebenbei erfuhren die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wie die Menschen in den ländlichen Regionen leben. In anderen Projektgruppen wurden traditionelle Gefäße aus Ton gefertigt oder afrikanischer Schmuck hergestellt. Der geistig behinderte Patrick hat sich mit der Tierwelt in Afrika beschäftigt: „Ich habe mir eine Giraffenmaske aus Gips gebastelt“, erzählt er stolz. Ihm hat besonders die Gemeinschaft mit Jugendlichen ohne Behinderung gut getan. „In den Pausen habe ich mit den Realschülern Fußball gespielt. Die waren sehr nett.“ Auch die Lehrer und Mitarbeiter waren von der integrativen Veranstaltung begeistert: „Die Schüler waren sehr engagiert und übernahmen gerne Verantwortung. Nach anfänglichen Berührungsängsten traten sie gegenüber Menschen mit Behinderung sehr hilfsbereit und respektvoll auf“, berichtet ein Betreuer.

Beim „Abend der Begegnung“, zu dem rund 250 Besucher kamen, wurden die Ergebnisse der zehn Projektgruppen zusammengetragen. Vor einer afrikanisch dekorierten Kulisse überraschten die Teilnehmer beim Afrika-Abend durch Stammestänze mit den selbstgefertigten afrikanischen Tiermasken, zeigten eine eindrucksvolle Trommelperformance, bei der die Dynamik der Bewegungen durch Schwarzlicht visualisiert wurde oder präsentierten bei einer Art Modenschau afrikanische Gewänder. Sichtlich viel Spaß hatten auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die am Abschlussabend typische afrikanische Spiele und Sportarten vorstellten. Zu guter Letzt bereitete eine weitere Projektgruppe ein reichhaltiges Büffet mit afrikanischen Köstlichkeiten zu und führte die Gäste und anderen Teilnehmer damit in die kulinarischen Genüsse des „schwarzen Kontinents“ ein.

Für Organisatorin Daniela Kling aus den Franz Sales Werkstätten war die Veranstaltung „ein voller Erfolg für die Integration von Menschen mit Behinderung.“ Auch die Teilnehmer ohne Behinderung waren begeistert: „Man könnte die Veranstaltung eigentlich in ,gemeinsames Lernen macht Spaß‘ umbenennen“, meinte eine Schülerin.

Die integrative Bildungsveranstaltung „Lernen macht Spaß“, findet bereits im dritten Jahrzehnt als Kooperation zwischen der Borbecker Realschule, der staatlich anerkannten Schule für Ergotherapie an der Rheinischen Hochschulklinik Essen-Bredeney, der GSE und dem Franz Sales Haus statt. Und wenn es nach Patrick geht, dann bleibt das auch so, denn „nächstes Jahr möchte ich auch wieder mitfahren!“

Autor:

Valeska Ehlert aus Essen-Steele

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