Frauenpower im Bürgerbus – Interview mit Beate Kolweyh
Interview: Beate Kolweyh fühlt sich sehr wohl hinter dem Steuer
Drei ehrenamtliche Fahrerinnen verstärken ab sofort die Crew des Bürgerbus Kettwig. bekommen. Wir sprachen mit Beate Kolweyh über ihre neue Aufgabe und den Spaß, anderen zu helfen.
Liebe Frau Kolweyh, können Sie uns einen Grund sagen warum Sie sich für die ehrenamtliche Tätigkeit einer Bürgerbusfahrerin entschieden haben?
Ich wohne seit über 30 Jahren in Kettwig und habe mich hier immer wohl gefühlt. Deshalb wollte ich gern den Kettwigern etwas zurückgeben und mich ehrenamtlich engagieren. Da es mir Spaß macht Auto zu fahren und auch die etwas „Größeren“ freue ich mich darüber, dass ich den Bürgerbus fahren darf.
Ist es schwer in einer überwiegenden Männerdomäne Fuß zu fassen und wie verhalten sich die Fahrerkollegen Ihnen gegenüber?
Ich habe drei jüngere Brüder und bin es deshalb gewohnt mit Männern zu leben. Auch im Berufsleben musste ich mich als Frau behaupten. Die Bürgerbus-Kollegen sind alle sehr nett und sie geben mir das Gefühl mit ihnen auf einer Ebene zu stehen.
Hatten Sie Gelegenheit den Bus auf Gewöhnungsfahrten kennen zu lernen und hatten Sie eine ausreichende Einweisung?
Ich konnte den Bus auf einigen Mitfahrten kennenlernen und bin darüber hinaus von einem Bürgerbuskollegen sehr gut eingewiesen worden. Auf meiner ersten Fahrt mit Fahrgästen wurde ich von einem erfahrenen Kollegen begleitet. Das war mir eine sehr große Hilfe, so dass ich jetzt gefestigt für meine weiteren Fahrten bin. An dieser Stelle noch einmal herzlichen Dank für die tolle Betreuung von den beiden Kollegen.
Ist es Ihnen schwer gefallen den Bürgerbus durch die engen Kettwiger Straßen zu fahren?
Nein, gar nicht, gleichwohl es schon einiges an Geschick bedarf.
Sie haben bisher einige Male den Bürgerbus gefahren, was sind Ihre Eindrücke?
Es war schön zu erleben wie sich die Fahrgäste untereinander unterhalten, nach meinem Eindruck war es im Bus ein Treffen alter Bekannter. Mich begrüßten alle Fahrgäste, teilweise mit meinem Namen und jeder verabschiedete sich von mir beim Aussteigen, in den Augen einiger Fahrgäste sah ich ihre Dankbarkeit. Eine ältere Dame sagte mir - ohne den Bürgerbus hätte sie so gut wie keine Möglichkeit Kettwig zu erreichen. Es waren schöne Eindrücke, die ich nicht vergessen werde.
Wie wurden Sie von den Fahrgästen aufgenommen?
Natürlich ist es den Fahrgästen aufgefallen, dass ich eine neue Bürgerbusfahrerin bin, sie haben mir viel Glück auf meinen weiteren Fahrten gewünscht und freuen sich auf ein neues Zusammentreffen mit mir im Bürgerbus.
Der Bürgerbus sucht noch einige Fahrer, können Sie anderen Frauen und Männern diese ehrenamtliche Tätigkeit empfehlen?
Auf jeden Fall. Der Umgang mit den Menschen macht großen Spaß und es ist schön zu merken, dass der Bürgerbus bei den Kettwigern so beliebt ist.
Haben Sie die Fahrergemeinschaft des Vereins Bürgerbus-Kettwig e.V., außerhalb der Fahrtätigkeiten, kennen lernen können?
Ja, ich hatte das Vergnügen auf einer monatlichen Fahrersitzung in den Räumen der Kettwiger Rudergesellschaft dabei zu sein. Mein Eindruck war in einer großen Familie zu kommen, alle waren sehr nett und zuvorkommend.
Wo wohnen Sie in Kettwig und haben Sie Familie?
Ich wohne in Kettwig Vor der Brücke, bin verheiratet und habe einen erwachsenen Sohn.
Was ist Ihr beruflicher Werdegang?
Bis Ende April war ich in einem Kettwiger Verlag beschäftigt. Mein Mann ist seit dem vergangenen Jahr Rentner, daher bereite ich mich auch so langsam auf meinen Ruhestand vor.
Mit Beate Kolweyh sprach Walter Steimel.
Autor:Lokalkompass Essen-Kettwig aus Essen-Kettwig |
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