Flüchtlinge ziehen ein

Das Interesse an der Unterkunft und ihren künftigen Bewohnern war am vergangenen Donnerstag sehr groß. Fotos: Bangert
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Fußweg in Richtung Kettwig geplant

Am kommenden Freitag ziehen die ersten Flüchtlinge in das "Übergangswohnheim" an der Kettwiger Ruhrtalstraße ein. Das erklärte Martin Gärtner von der Stadtverwaltung am Donnerstagabend während der Informationsveranstaltung den 100 Anwohnern in den Räumen der Einrichtung.

Von Dirk-R. Heuer

Am 9. Dezember, beziehen die ersten Familien und allein reisende Jugendliche die Unterkünfte an der Ruhrtalstraße. Die Wohnräume sind mit zwei oder vier Betten ausgestattet. Ein Kühlschrank, ein kleiner Schrank, ein Stuhl pro Bewohner und ein Tisch stehen ihnen zur Vertfügung. Ein Fernsehanschluss, Essbesteck und pro Zimmer und Person entsprechendes Kochgeschirr runden das Mobiliar ab.
Die kargen Räume, 20 Quadratmeter beziehungsweise 12,5 Quadratmeter groß, verfügen über eine Fußbodenheizung unter dem Linoliumbelag - "so ähnlich waren wir damals beim Bund auch untergebracht", erinnern sich einige Anwohner - nur da waren die Schränke dann doch etwas größer.
In den Küchen teilen sich immer drei Familien eine Vierplattenherd mit Backofen. Toiletten und Duschen, eine auch behindertengerecht, sind in Extraräumen untergebracht.
Für die Sauberkeit in den Räumen und auf dem Gelände sind die Bewohner selbst verantwortlich. In jedem der beiden Häuser gibt es noch einen Gemeinschaftsraum. Hinzu kommen Büroräume für die Betreuer. Die sind jeweils an sieben Tagen von 7 bis 19 Uhr vor Ort, um die Fragen der Bewohner zu beantworten und ihnen zu helfen. Ab den frühen Abendstunden bis in den Morgen hinein ist ein Sicherheitsdienst im Einsatz.
"Es werden maximal 175 Verfolgte hier einziehen, 75 im grünen und 100 im blauen Haus", erklärt Gärtner auf Nachfrage. Die künftigen Bewohner stammen überwiegend aus Iran, Irak, Syrien und Afghanistan sowie aus Afrika. Die Flüchtlinge sprächen neben ihren Heimatsprachen oft auch englisch, französisch oder arabisch.
Die Mehrheit der Menschen, die nach Kettwig kämen, seien bereits längere Zeit hier in Deutschland. Im Gegensatz zu ihrer bisherigen Unterkunft ändere sich für die Flüchtlinge in Kettwig einiges: Sie erhalten ähnlich hohe Bezüge wie andere Leistungsempfänger. Die jeweilige Höhe hänge vom Status der einzelnen Person ab, erläutert Thomas Römer vom Essener Sozialamt. Das Geld werde auf das jeweilige Konto des Einzelnen überwiesen.

Sehr gefährlich

Große Einigkeit herrschte bei allen Besuchern über die Zuwegung zu den Unterkünften: Ein Fußweg auf der rechten Seite (von Kettwig kommend) fehlt. Der soll nach Rücksprache mit Straßen NRW noch kommen. Aber bis dahin ist der Weg von und zum Heim "doch sehr gefährlich."
Angelika Kleinekort vom Verein "Kettwig hilft" bittet darum, die Neubürger erst einmal ankommen zu lassen. Etwaige Sachspenden mögen die Bürger noch ein wenig zuhause aufbewahren. "Wir können zur Zeit nichts einlagern", bittet die Vorsitzende um Verständnis. Am heutigen Mittwochtreffen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppen (AG) Sprache und Ankommen/Begleitung ab 20 Uhr im Alten Bahnhof Kettwig, um die Hilfe in den ersten Tagen und den kommenden Wochen zu besprechen und zu organisieren. Interessierte sind willkommen. Blick in einen der Schlaf- und zugleich Wohnräume.

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Autor:

Dirk-R. Heuer aus Hilden

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