Die S6 fährt mit neuen Triebwagen pünktlicher
Im Qualitätsbericht des VRR vom Jahr 2015 schnitt die Linie 6 besser ab
Ob in Kettwig oder Werden. Wer mit der S6 fahren wollte, brauchte oftmals Geduld. Häufig verspäteten sich die Züge auf der Linie von Essen über Düsseldorf nach Köln. Doch seit 2015 und einigen Verbesserungen ist auf die S-Bahn wieder mehr Verlass. Das spiegelt sich auch in dem Qualitätsbericht des VRR (Verkehrsverbudn Rhein-Ruhr) nieder.
Alle zwanzig Minuten hält die S6 werktags von 4 bis 20 Uhr an den Stationen. Nach 20 Uhr im 30 Minuten Takt bis 1 Uhr nachts.. Eine gute Taktung für Pendler, die auf ihr Auto und den Berufsverkehr verzichten möchten. "Früher war es eine Katastrophe mit den Zügen“, bestätigt auch Peter M., der mit der S6 zur Arbeit fährt. „Erst durch die neuen Triebwagen, die 2015 eingesetzt wurden, ist es endlich besser geworden, jetzt ist auch meistens wieder Verlass darauf, dass die Bahnen pünktlich kommen.“ Für ihn kommt es nicht infrage, mit dem Auto zum Arbeitsplatz zu fahren.
„Meine Firma liegt direkt am Bahnhof und da ich zur Hauptpendlerzeit unterwegs bin, lohnt es sich für mich in jedem Fall, das Auto stehen zu lassen.“ Für Verspätungen der Bahn hat der Berufspendler kein Verständnis. „Klar, bei extremen Wetterbedingungen oder wenn gestreikt wird, richtet man sich darauf ein und informiert sich vorher, aber sonst muss die Bahn pünktlich sein.“ Im Qualitätsbericht wird die massive Verspätung der S6 deutlich. 2014 wurde eine durchschnittliche Verspätung von 1,4 Minuten- pro Fahrt wohlgemerkt- errechnet. 2015 konnte diese Quote zumindest halbiert werden. In diesen Verspätungen ist beispielsweise auch der Stellwerksbrand mit einberechnet.
Pünktlicher dank neuer Triebwagen
Diese massive Reduzierung der Verspätung ist dem Einsatz der modernnen Züge mit dem Triebwagen ET 422 zu verdanken, die die 30 Jahre alten Triebwagen mit Einzelwaggons fortan ersetzt. Generell verbesserte sich somit auch die Gesamtzufriedenheit in der Statistik. Von 49 Linien, die in dem Bericht des VRR behandelt wurden, landete die S6 2014 noch auf dem letzten Platz. 2015 hat sie sich immerhin zehn Plätze nach oben auf Rang 39 gekämpft.
Zehn Plätze in der Gesamtwertung rauf
Christina Drescher nutzt die Bahn nicht regelmäßig. Da sie nicht berufstätig ist, ist sie nicht so sehr auf die Pünktlichkeit angewiesen. Dennoch ist sie rundum zufrieden. „Bei den Fahrten, die ich gemacht habe, waren die Bahnen stets sauber und pünktlich.“ Eine weitere Frau weicht ausnahmsweise auf die S6 aus. „Ich verlasse mich nicht mehr auf die Bahn. Wenn ich kein Auto habe, dann muss ich auf den Zug ausweichen, sonst nutzt ich aber lieber mein Auto, um pünktlich zur Arbeit zu kommen.“ Vera Gasthof kommt gerade von der Arbeit nach Hause. Sie fährt mit dem Zug zur Arbeit, weil sie keinen Führerschein hat. „Die S6 hatte oft massive Verspätungen. Nicht selten kam ich deswegen zu spät zur Arbeit. Ich habe Glück, denn ich muss nicht pünktlich beginnen und mein Arbeitgeber hat Verständnis für die Situation. Aber mal fernab davon, dass es vergeudete Zeit ist, am Bahnsteig auf die S6 zu warten, es gibt ja auch Arbeitgeber, die auf die Willkür der Bahn keine Rücksicht nehmen.“ Dass sich nun die Pünktlichkeit mit dem Einsatz der neuen Triebwagen erheblich verbessert hat, kann auch sie nur bestätigen.
„Gott sei Dank. Kein anderer Dienstleister hätte das so lange mit seinen Kunden machen können. Aber wer Monopolstellung hat, kann sich so etwas ja erlauben.“ Die Umstellung der Triebwagen sei in ihren Augen schon längst überfällig gewesen. "Alternativ hätte man ja auch den Fahrplan an die langsamen Züge anpassen können, wenn dies der Grund für die Verspätung gewesen ist." Endlich geht es nun ab Werden und Kettwig wieder pünktlicher zur Arbeit. "Das ist ja eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Wenn ich mich in mein Auto setze, um zur Arbeit zu fahren, sehe ich ja auch zu, dass ich rechtzeitig loskomme", so Gasthof.
Qualitätsbericht vom VRR
Einmal im Jahr bringt der VRR einen Qualitätsbericht heraus. Hier wird jede Linie im Nahstreckenverbund auf unterschiedliche Kriterien geprüft. Von Pünktlichkeit, Sauberkeit und Fahrgastinformation werden für jede Linie Statistiken erstellt. Auch der Zustand der Bahnhöfe wird von Testern regelmäßig überprüft. Der komplette Bericht findet sich auf der Seite des VRR zum Download als PDF: http://mediencenter.vrr.de/asset/document/vrr_qualitaetsbericht_2015.pdf Einmal im Jahr bringt der VRR einen Qualitätsbericht heraus. Hier wird jede Linie im Nahstreckenverbund auf unterschiedliche Kriterien geprüft. Von Pünktlichkeit, Sauberkeit und Fahrgastinformation werden für jede Linie Statistiken erstellt. Auch der Zustand der Bahnhöfe wird von Testern regelmäßig überprüft. Der komplette Bericht findet sich auf der Seite des VRR zum Download als PDF: http://mediencenter.vrr.de/asset/document/vrr_qualitaetsbericht_2015.pdf
Autor:Isabel Nosbers aus Essen-Werden |
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